In seinen letzten Wochen als BMW Motorsport-Chef macht Mike Krack neue Hoffnung für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2024. Nachdem die Münchner für ihren LMDh-Prototypen bisher nur die Teilnahme an Rennen in Nordamerika für das Jahr 2023 bestätigt und die 24h Daytona in den Mittelpunkt gestellt haben, wird nun auch offiziell über mögliche Szenarien für einen Einsatz in Le Mans gesprochen. In einem Gespräch mit Motorsport.com spricht der kommende Aston Martin F1-Teamchef Mike Krack ausführlich über seine Zeit bei BMW, geht dabei aber auch auf einige Themen ein, die derzeit noch nicht final entschieden sind und die effektiv erst unter der Leitung seines Nachfolgers Andreas Roos auf die Straße kommen – oder auch nicht.
Die ersten Schritte oder viel mehr die ersten Runden auf dem Weg zu einem möglichen Le Mans-Start 2024 will BMW Motorsport in diesem Sommer fahren, denn der Rollout des Prototypen ist für Mitte Juli 2022 terminiert. Bisher gibt es trotz Corona und Halbleiterkrise keine größeren Verzögerungen im Zeitplan, was uns auf einige spannende Infos hoffen lässt: Mit dem Rollout dürfte es endlich auch erste Fotos geben, die uns einen wesentlich besseren Eindruck vom Look des neuen BMW Motorsport-Flaggschiffs geben werden.
Noch keine finale Entscheidung ist offenbar bei der Frage gefallen, ob der BMW LMDh-Prototyp von unabhängigen Teams oder von einem Werksteam an den Start gebracht wird. Während für die IMSA-Einsätze in den USA das Team RLL von Bobby Rahal gesetzt ist, wurde ein entsprechender Partner für die Europa-Einsätze im Rahmen der WEC offenbar noch nicht gefunden. Mike Krack macht aber kein Geheimnis daraus, dass die Münchner den Einsatz mit einem unabhängigen Team gegenüber einem Werkseinsatz klar bevorzugen würden.
Eine echte Überraschung sind die Überlegungen für den Le Mans-Start 2024 allerdings nicht, schließlich liegt es eigentlich in der Natur der Sache, dass ein bei mehreren der größten Motorsport-Events der Welt siegfähiges Fahrzeug auch bei so vielen dieser Rennen wie möglich an den Start gebracht wird. Sollte sich BMW Motorsport also wirklich gegen einen Start in Le Mans und damit dauerhaft gegen Einsätze des LMDh-Prototypen in Europa entscheiden, dürfte flächendeckendes Kopfschütteln noch zu den harmloseren Reaktionen zählen.