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24h Daytona: Enttäuschendes Rennen für den BMW M4 GT3

Völlig anders als erhofft sind die 24 Stunden von Daytona 2022 für BMW Motorsport und den M4 GT3 verlaufen. Verantwortlich dafür waren nicht nur die Einstufung des Fahrzeugs in der Balance of Performance, Kollisionen oder fehlendes Rennglück, sondern vor allem auch eigene Schwächen bei der Zuverlässigkeit. Schon in der ersten Stunde des Rennens mussten zwei BMW M4 GT3 für längere Reparatur-Arbeiten in die Box, weil sich am Heck ohne äußeren Einfluss Teile gelöst hatten. Weitere Probleme machten der Diffusor und Reifenschäden, sodass zu keinem Zeitpunkt an eine Aufholjagd oder gar das Mitkämpfen an der Spitze zu denken war.

Am Ende ist die Zielankunft auf den Rängen 7 und 9 der GTD Pro-Klasse ein schwacher Trost für das BMW Team RLL, das mit ganz anderen Erwartungen in den Langstrecken-Klassiker gestartet war. Den Sieg in der GTD Pro holte sich mit 711 Runden der Porsche 911 GT3R, wobei erst eine Kollision in der letzten Runde die Reihenfolge zwischen den Fahrzeugen mit den Startnummern 28 und 46 brachte – bedingt durch diesen Zwischenfall konnte der Ferrari 488 GT3 von Risi Competizione noch auf den zweiten Rang vorfahren und den Doppelsieg für Porsche verhindern. Auch der viertplatzierte Lexus RC F GT3 lag nach 24 Stunden noch in der selben Runde! Der bestplatzierte BMW M4 GT3 auf Rang 7 hatte zum Schluss 13 Runden Rückstand auf die Spitze, dem zweiten Fahrzeug auf Rang 9 fehlten sogar 46 Runden auf die Sieger.

Wesentlich besser lief es zwischenzeitlich für den BMW M4 GT3 von Turner Motorsport, der in der GTD-Klasse phasenweise in den Top-5 unterwegs war. Nach einer Kollision in der Nacht war hier allerdings nicht mehr an ein Weiterfahren zu denken, sodass die Startnummer 96 nicht einmal die Zielflagge zu sehen bekam. Den Sieg in der GTD-Klasse feierte ein weiterer Porsche 911 GT3R.

In einer ganz anderen Performance-Liga waren die Boliden im Kampf um den Gesamtsieg unterwegs, wobei Acura einen souveränen Doppelsieg feiern konnte. Hier will BMW Motorsport ab dem nächsten Jahr mitmischen, wenn die Karten durch das neue LMDh-Reglement grundlegend neu gemischt werden.

Für Mike Krack war es das letzte Rennen als BMW Motorsport-Chef, er wechselt bekanntlich in die Formel 1 und wird Teamchef bei Aston Martin. Seinen Platz bei BMW übernimmt Andreas Roos.

 

Mike Krack (Leiter BMW M Motorsport): “Das war ein hartes Rennen. Wir hatten uns vorgenommen, die Fehlerquote minimal zu halten und mit allen BMW M4 GT3 möglichst ohne Zwischenfälle durchzufahren. Das ist uns leider nicht ganz gelungen. Das GTD-Fahrzeug von Turner Motorsport konnte das Rennen nach einem Kontakt nicht beenden, auch die beiden GTD-PRO-Fahrzeuge vom BMW M Team RLL konnten nicht ohne Probleme durchfahren und beendeten das Rennen auf den Plätzen sieben und neun. Obwohl wir in der Entwicklungsphase viele Testkilometer abgespult haben, hat sich gezeigt, dass uns ein Einsatz unter Rennbedingungen vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Wir müssen uns gemeinsam sowohl bei der Zuverlässigkeit, den operativen Abläufen, aber auch bei der Performance steigern, denn wir waren zu keinem Zeitpunkt in der Lage, an der Spitze mitzufahren. Wir werden nun alle Erkenntnisse analysieren, um bei den 12 Stunden von Sebring wieder vorne dabei zu sein. Ich gratuliere dem Team Pfaff Motorsports zum Sieg beim ersten Rennen der neuen GTD-PRO. Das war heute mein letzter Renneinsatz für BMW M Motorsport. Ich hätte mich gerne mit einem Top-Ergebnis verabschiedet. Ich möchte mich bei allen Kollegen, Teams und Fahrern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit über die vergangenen Jahre bedanken.”

Bobby Rahal (Teamchef BMW M Team RLL): „Das war ein langer Tag für uns. Es war das erste Rennen mit dem neuen Auto für unser Team. Wir hatten zuvor nur einen kleinen Test im Dezember 2021 in Daytona und waren etwas überrascht, dass wir die Probleme, die uns hier beim ‚Rolex 24‘ eingebremst haben, damals nicht hatten. Ein großer Dank geht an mein Team, die Fahrer, BMW M Motorsport, alle, die während der vergangenen 36 Stunden nicht aufgegeben und versucht haben, das Bestmögliche aus dem Fahrzeug herauszuholen. Wir haben jetzt eine sehr lange To-Do-Liste, die wir abarbeiten müssen, um in Sebring ganz vorne angreifen zu können.“

John Edwards (#25 MOTUL BMW M4 GT3, 7. Platz GTD-PRO-Klasse): „Das war von Beginn an ein schwieriges Rennen für uns. Wir hatten nicht die nötige Pace und dann die Probleme mit dem Diffusor. Das Ergebnis ist natürlich nicht das, was wir wollten, aber ich bin sehr stolz auf die Jungs, die nie aufgegeben haben. Platz sieben gibt uns immer noch solide Punkte für die Gesamtwertung. Hoffentlich können wir in Sebring zulegen und in der Meisterschaft einen Schritt nach vorn machen.“

Marco Wittmann (#24 MOTUL BMW M4 GT3, 9. Platz GTD-PRO-Klasse): „Das war nicht das Rennen, das wir uns erhofft hatten. Dennoch haben wir nie unseren großartigen Teamgeist verloren. Nach den frühen Problemen haben wir versucht, das Rennen als Test zu sehen, Erfahrungen zu sammeln und das Auto ins Ziel zu bringen. Dennoch ist es natürlich schade, dass wir erst durch den Schaden im Diffusor und später durch einen Reifenschaden und dessen Folgen sehr viel Zeit verloren haben. Nichtsdestotrotz haben wir viel, worauf wir mit Blick auf die kommenden Rennen aufbauen können. Hoffentlich läuft es in Zukunft besser!“

Jens Klingmann (#96 Turner Motorsport BMW M4 GT3, Ausfall, GTD-Klasse): „Für die IMSA-Saison sind die 24h Daytona quasi der Super Bowl – gleichzeitig Saisonhöhepunkt und echter Härtetest. Wir waren zum ersten Mal zu viert auf einem Auto für Turner Motorsport im Einsatz und haben bis zu unserem Ausfall eine starke Aufholjagd bis in die Top-5 gezeigt. Meine Teamkollegen waren allesamt grundsätzlich mit Punkten wie Fahrbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie des BMW M4 GT3 sehr zufrieden. Das stimmt mich sehr positiv. Natürlich ist es schade, dass wir das Auto nach unserem Kontakt abstellen mussten, aber wir haben das Potenzial gezeigt, in unserer Klasse ganz vorne mitfahren zu können.“

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