Zurückhaltung ist nicht gerade die erste Eigenschaft, die man von einem 625-PS-Automobil wie dem BMW M8 Facelift 2022 erwarten würde. Im Fall der Modellpflege war Zurückhaltung aber offenbar das Gebot der Stunde, denn die Unterschiede zum Pre-Facelift-Modell fallen noch überschaubarer aus als im Fall der regulären 8er-Reihe. Neue Schürzen, geänderte Scheinwerfer und Rückleuchten oder zumindest ein paar zusätzliche Pferdestärken? All das sucht man beim aufgefrischten BMW M8 vergeblich. Und weil schon bisher viele Kunden zu einer Individual-Lackierung gegriffen habe, fällt auch die Erweiterung der regulären Farbpalette nur bedingt ins Auge.
Eine kleine Änderung bei den Scheinwerfern gibt es immerhin auf Wunsch: Die M Leuchten Shadow Line mit dunklen Einlegern sind tatsächlich neu an Bord, dürften bei den meisten Betrachtern aber erst auf den zweiten Blick ins Auge fallen. Das ist im Fall der neuen Außenfarben eher unwahrscheinlich, denn diese verlangen definitiv nach Aufmerksamkeit: Schon Skyscraper Grau, Brooklyn Grau, Isle of Man Grün und Tansanitblau Metallic sind durchaus extrovertiert, sie stehen aber ebenso klar im Schatten der matten Sonderlackierungen Frozen Pure Grey, Frozen Deep Grey, Frozen Deep Green und Frozen Tanzanite Blue. Neue 20-Zöller im Sternspeichen-Design runden die Exterieur-Maßnahmen des Facelifts bereits ab.
Das größte Erkennungszeichen findet sich daher im Innenraum, denn genau wie die übrigen 8er kommen auch BMW M8 Coupé (F92 LCI), M8 Cabrio (F91 LCI) und M8 Gran Coupé (F93 LCI) mit einem auf 12,3 Zoll angewachsenen Infotainment-Display als Blickfang für Fahrer und Beifahrer. Über das größere Display lassen sich wie bisher die M Modes und Setup-Einstellungen wählen, um den M8 perfekt an die eigenen Vorlieben anzupassen. Die optionalen M Carbon Schalensitze waren schon vor der Modellpflege für den M8 erhältlich, sind aber dennoch noch recht jung an Bord.
Weiterhin über jeden Zweifel erhaben bleiben die Fahrleistungen: Dank des 625 PS starken V8-Biturbo beschleunigen die permanent geschlossenen Varianten des BMW M8 Facelift wie bisher in nur 3,2 Sekunden von 0 auf 100, das schwerere M8 Cabrio benötigt eine Zehntel länger. Deutlich größer sind die Unterschiede bei der Werksangabe für die Beschleunigung von 0 auf 200: Auch hier ist das Cabrio mit 11,3 Sekunden am langsamsten, sowohl das mit 11,0 Sekunden angegebene M8 Gran Coupé und erst recht das mit nur 10,6 Sekunden beeindruckende M8 Coupé sind aber noch einen Tick schneller. In Sachen Höchstgeschwindigkeit ist sich das Trio dann aber wieder einig: Wenn 250 km/h nicht genügen, sind mit M Driver’s Package auch 305 km/h möglich.