Noch gibt es keine konkreten, offiziell bestätigten Zahlen, aber die wichtigste Botschaft steht offenbar schon fest: Die BMW Group hat auch 2021 ihre CO2-Vorgaben der EU erfüllt und muss folglich keine hohen Strafzahlungen für jedes überzählige Gramm durchschnittlicher CO2-Emissionen zahlen. Wie die Deutsche Presseagentur und von ihr mit Informationen versorgte Medien wie die Stuttgarter Nachrichten erfahren haben, wurden die Ziele offenbar sogar “klar übererfüllt”. Auch im Jahr 2020 hatte die BMW Group ihre Ziele um vergleichsweise deutliche 5 Gramm pro Kilometer unterboten.
Wirklich einsortieren lässt sich die Nachricht aber erst, wenn auch die Zahlen anderer Autobauer und insbesondere der Premium-Konkurrenz bekannt werden: 2020 hatten Hersteller wie Volkswagen und Mercedes erhebliche Probleme, die von der EU geforderten Grenzwerte einzuhalten. Während Mercedes schließlich eine Punktlandung gelang, fehlten dem Volkswagen-Konzern am Ende 4,8 Gramm zum Zielwert. Um Strafen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, hatten mehrere Hersteller sogenannte CO2-Pools mit anderen Autobauern gebildet, die meist aufgrund einer überwiegend elektrifizierten Flotte weit unter den für sie geforderten Grenzwerten lagen. Dieses CO2-Pooling brachte beispielsweise Tesla Einnahmen in Milliarden-Höhe, weil der Fiat-Mutterkonzern Stellantis nur so die Strafen der EU umgehen konnte.
Wichtigster Treiber der Reduzierung von durchschnittlichen CO2-Emissionen ist der höhere Anteil von Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die BMW Group ihre Verkaufszahlen von elektrifizierten Fahrzeugen um über 70 Prozent auf 328.316 Einheiten steigern. 225.416 dieser Fahrzeuge landeten oder blieben in Europa, womit die Münchner bereits über 23 Prozent ihrer EU-Neuzulassungen als Elektroauto oder Plug-in-Hybrid auslieferten. Weltweit wurden 2021 knapp 38.000 BMW iX3, mehr als 28.000 BMW i3 und über 34.800 MINI Cooper SE verkauft – von letzterem allein Deutschland mehr als 10.000 Stück.
Mit den angekündigten BMW Neuheiten 2022 ist bereits absehbar, dass der Elektro- und PHEV-Anteil in diesem und dem nächsten Jahr weiter wachsen wird.