Neue Absatz-Rekorde gab es in den letzten Jahren viele, aber der Bestwert von BMW im Jahr 2021 ist dennoch ein ganz besonderer. Denn während die meisten Rekorde in einem freundlichen Umfeld aufgestellt werden, kann davon in den letzten 12 Monaten kaum die Rede sein: Zu den regional und saisonal sehr unterschiedlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die sowohl Privatkunden als auch Firmen die üblichen Prognosen über die finanzielle Potenz in den kommenden Jahren erschwerte, kam auch noch die Chip- und Halbleiter-Krise mit ihren teils extrem Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Produktion von Hightech-Automobilen mit ihrer Vielzahl von komplexen Elektronik-Komponenten.
Vor diesen Hintergründen kommt es durchaus überraschend, das Vertriebs-Vorstand Pieter Nota gegenüber der dpa den neuen Rekordwert von mehr als 2,2 Millionen Premium-Pkw der Marke BMW bestätigen konnte: Nie zuvor konnten die Münchner derart viele Fahrzeuge verkaufen, der bisherige Bestwert von 2.168.516 Einheiten stammt aus dem Jahr 2019 und wurde somit noch vor der Corona-Pandemie und vor der aktuell prägenden Chip- und Halbleiter-Krise aufgestellt. Schon damals erreichte die BMW Group inklusive der britischen Tochter-Marken MINI und Rolls-Royce einen weltweiten Absatz von knapp über 2,5 Millionen Einheiten, 2021 könnte auch dieser Wert erneut übertroffen worden sein.
Die letzten Fragezeichen bezüglich der exakten weltweiten Verkaufszahlen dürften Pieter Nota und BMW-Chef Oliver Zipse in wenigen Tagen mit einer offiziellen Pressemitteilung beantworten. Der Durst nach neuen Rekorden ist damit aber noch lange nicht gestillt, denn der Vertriebs-Chef erwartet laut dpa auch für 2022 ein profitables Wachstum.
Noch wichtiger als die eigenen Rekorde dürfte den Verantwortlichen im Münchner Vierzylinder allerdings ein Umstand sein, der im Licht des Allzeit-Hochs fast ein wenig in den Hintergrund rückt: Die Marke BMW war 2021 laut Pieter Nota auch die mit Abstand erfolgreichste im Premiumsegment, der ewige Rivale Mercedes konnte das vierte Quartal also nicht für eine Umkehr des Trends der ersten drei Quartale nutzen. Mit genauen Zahlen und damit einer Grundlage für weitere Analyse rechnen wir spätestens nächste Woche.