Das Jahr 2021 dürfte für BMW Belgien lange Zeit unvergesslich bleiben, denn erstmals in der über hundertjährigen Geschichte von BMW hat es die Kernmarke in einem Einzelmarkt an die Spitze der Zulassungs-Statistiken geschafft. Damit ist nicht nur der regelmäßige und längst mit einer gewissen Routine zur Kenntnis genommene Titel des erfolgreichsten Premium-Herstellers gemeint, sondern tatsächlich die Platzierung vor allen anderen Marken. In Einzelmonaten wie dem bis heute unvergessenen September 2018 in Deutschland gab es ähnliche Erfolge auch zuvor schon, aber niemals für ein volles Kalenderjahr.
Bei den Neuzulassungen in Belgien profitiert BMW natürlich von den größeren Problemen anderer Autobauer mit der Chip- und Halbleiterkrise, aber genau wie bei den Auswirkungen der Corona-Pandemie steht die BMW Group hierbei vor grundsätzlich ähnlichen Problemen und scheint diese zumindest im Moment besser im Griff zu haben als die meisten Wettbewerber. Das zeigt sich in Belgien auch daran, dass BMW seine Neuzulassungen in einem insgesamt um 11,2 Prozent schrumpfenden Markt um knapp über 7 Prozent wachsen konnte. Mit 38.962 Einheiten landet BMW so relativ klar vor Volkswagen (34.349), Peugeot (28.479), Audi (28.016) und Mercedes (27.525).
Zu den wenigen Marken mit einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr zählt auch MINI, denn die Briten wuchsen um 1,22 Prozent auf 6.949 Einheiten und verkauften damit mehr Autos in Belgien als jemals zuvor innerhalb eines Jahres. Komplettiert wird das erfolgreiche Abschneiden der BMW Group durch den Erfolg von BMW Motorrad, denn die Zweirad-Sparte ist ebenfalls Marktführer in Belgien.
Mit den Deutschland-Zahlen für das Gesamtjahr 2021 rechnen wir ebenfalls im Lauf dieser Woche und auch wenn BMW hier gute Chancen auf den Titel des Premium-Marktführers hat, ist eines vollkommen ausgeschlossen: Das Übertreffen der Neuzulassungen von Volkswagen ist für BMW Deutschland – anders als in Belgien – definitiv außer Reichweite.
Update: Wie einer unserer Leser korrekt anmerkt, handelt es sich beim Erfolg in Belgien doch nicht um ein absolutes Novum: In Singapur war BMW bereits in den Jahren 2011 und 2012 Marktführer und konnte dort Toyota von der Spitze verdrängen.
Eddy Haesendonck (CEO BMW Belgien): “Ein attraktives Sortiment, eine starke Nachfrage nach nachhaltigerer Mobilität und eine gesteigerte Kundenzufriedenheit sind die Hauptgründe für unseren Erfolg. Unsere Auftragsbücher waren noch nie so gut gefüllt wie heute. Corona und die Chipknappheit haben Auswirkungen auf die gesamte Branche, waren aber für uns nie eine Ausrede, die Messlatte tiefer zu legen. Im Gegenteil: Wir haben mehr denn je in die – zunehmend digitale – Kommunikation mit den Kunden investiert. Alle Kunden, die ihr Auto in unserem Netzwerk warten lassen, haben ab sofort Anspruch auf lebenslange kostenlose Pannenhilfe. Und für alle, die länger als erwartet auf ihr neues Auto warten müssen, haben wir flexible Finanzierungslösungen entwickelt, bei denen ein schnell verfügbares Auto nach 2,5 Jahren ohne Anmeldekosten beispielsweise durch einen 100 % elektrischen BMW ersetzt werden kann.
Unsere Kunden stellen zu Recht immer höhere Ansprüche im Bereich nachhaltiger Mobilität. Wir sind dort mit der BMW Group an erster Stelle. Nicht nur in Bezug auf die Emissionen – denken Sie nur an unsere Elektro-Reichweite oder die eDrive Zones, in denen Hybrid-BMWs in 10 belgischen Städten automatisch elektrisch fahren –, sondern auch auf Produktionsebene. Die BMW Group beispielsweise bezieht das Kobalt für ihre Batterien direkt von Bergbau-Unternehmen in Australien und Marokko, um sozialen und ökologischen Missbrauch zu vermeiden. Nachhaltige Mobilität ist mehr als das, was (nicht) aus dem Auspuff kommt.”