Aus BMW-Sicht steht im kommenden Jahr ein Buchstabe ganz besonders im Fokus: 50 Jahre BMW M lassen eine Reihe von Premieren, Sondermodellen und Editionen erwarten, weshalb wir an dieser Stelle einen gesonderten Blick auf die M-Neuheiten 2022 werfen wollen. Die Bandbreite ist dabei extrem groß, denn sie reicht vom Kompaktsportler mit konventionellem Antrieb über Power-Hybride bis hin zu reinen Elektroautos mit besonders sportlichem Anspruch. Und schon jetzt ist klar: Die Feierlichkeiten des M-Jubiläums werden weit ins Jahr 2023 hineinreichen, denn nicht alle in den nächsten 12 Monaten vorgestellten Modelle werden auch noch in diesem Jahr auf die Straße kommen.
Noch in dieser Woche erwarten wir die offizielle Vorstellung des neuen BMW iX M60, dessen über 600 PS starker Antrieb auch für weitere Modelle wie den i7 M60 von Interesse sein dürfte (Wie das Power-SUV aussehen wird, zeigt ein Leak schon jetzt). Schon ganz offiziell enthüllt ist der BMW M240i xDrive, der Ende Januar seinen Deutschland-Marktstart feiert und natürlich auch als Vorgeschmack auf den neuen BMW M2 (G87) zu verstehen ist. Die beiden Varianten des neuen 2er Coupé (G42) setzen auf die Kraft eines aufgeladenen Reihensechszylinders, der Ansatz des M2 ist dabei aber naturgemäß noch wesentlich radikaler als der des alltagstauglicheren M240i. Im Fall des M2 erwarten wir zwar noch in diesem Jahr eine offizielle Vorstellung samt aller technischen Details und vieler Fotos, der Marktstart ist aber erst für das Frühjahr 2023 geplant.
Wesentlich früher auf die Straße kommt das Facelift für BMW M340i und M340d, die gemeinsam mit der 3er Limousine (G20 LCI) und dem 3er Touring (G21 LCI) im Sommer aufgefrischt werden. Neben neuen Scheinwerfern und einem neuen Frontschürzen-Design wird das Curved Display aus dem i4 die größte Neuerung darstellen. Und: Genau wie bei allen anderen M-Modellen sowie Modellen mit M Sport-Paket, die ab Ende Januar bestellt werden, können die Kunden optional das Jubiläums-Logo ordern. Für den BMW M3 (G80) ist in diesem Jahr noch kein großes Facelift zu erwarten, da sich sein Front-Design genau wie das des M4 von der 4er-Reihe ableitet. Es ist allerdings möglich, dass der M3 im Rahmen eines ersten kleineren Facelifts bereits das Curved Display erhält, das ab der zweiten Jahreshälfte auch in M340i und M340d verbaut wird.
Ganz sicher mit neuem Display und allen anderen Facelift-Updates an den Start geht der erste BMW M3 Touring (G81), der für Ende 2022 geplant ist. Wie wir bereits angekündigt haben, wird der Power-Kombi nur in der 510 PS starken Competition-Variante und nur mit Allradantrieb M xDrive verkauft. Wer sicher gehen will, möglichst früh einen M3 Touring zu erhalten, sollte sein Interesse mit Blick auf den zu erwartenden Ansturm nicht zu lange für sich behalten und rechtzeitig einen Händler kontaktieren.
Noch im ersten Halbjahr dürfen wir mit dem Facelift für BMW M8 Coupé, Cabrio und Gran Coupé sowie die jeweiligen M850i-Modelle rechnen. Die Luxus-Sportler erhalten genau wie die anderen Modelle der 8er-Reihe ein relativ kleines Update ohne revolutionäre Änderungen, auch bei der Antriebs-Technik rechnen wir nicht mit fundamentalen Neuerungen, was auch für das Facelift des BMW X7 M50i gilt – das Luxus-SUV wird allerdings eine grundlegend neue Optik erhalten und schon deshalb deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Als Vorschau das Split Headlight-Design des X7 Facelift dient das BMW XM Concept, das natürlich noch aus anderen Gründen unsere Aufmerksamkeit verdient: Das neue Flaggschiff der M GmbH ist das erste eigenständige M-Modell seit dem legendären M1, ein optisch extrem selbstbewusstes Statement und mit 750 PS auch extrem stark. Auch in diesem Fall erwarten wir, dass auf die Ankündigung des Serienfahrzeugs 2022 erst ein Marktstart 2023 folgen wird.
Noch wichtiger dürfte vielen M-Fans aber sein, dass der Hybrid-Antrieb mit V8-Biturbo und Elektro-Power in Zukunft auch außerhalb des XM Verwendung finden könnte: Dank 80 Kilometer Elektro-Reichweite ist der M-Hybrid nicht nur als Kraftquelle für die nächste Generation von BMW M5 (G90) sowie X5 M und X6 M geeignet, er rückt auch den ersten offiziellen BMW M7 in den Bereich des Möglichen.
Von Leistungs-Superlativen wird der neue BMW X1 M35i (U11) zwar weit entfernt bleiben, aber der erste M Performance-X1 könnte durchaus einige neue Kunden für die M GmbH begeistern: Mit über 300 PS und Allradantrieb tritt er gegen Rivalen wie den Mercedes-AMG GLA 35 an und wird damit ein Segment bespielen, dass die Münchner bisher weitgehend kampflos dem Wettbewerb überlassen haben.
Wesentlich näher am Ur-Gedanken der M GmbH fährt allerdings der neue BMW M4 CSL (G82), der das volle Potenzial der aktuellen M4-Generation aufdecken soll. Die Leichtbau-Variante mit vielen Technik-Highlights zur Verbesserung der Rundenzeiten soll Ende 2022 für Aufsehen sorgen und mit Rundenzeiten von deutlich unter 7:30 Minuten auf der Nürburgring Nordschleife punkten. Natürlich ist der M4 CSL auch ein heißer Kandidat für eine neue exklusive Lackierung, die ihn für Kenner auf den ersten Blick erkennbar macht. In den letzten Jahrzehnten haben Farben wie Dakargelb einen geradezu ikonischen Status bei vielen M-Fans erlangt, weshalb die M GmbH und BMW Individual zur Feier des Jubiläums 2022 viele typische M-Farben zurück auf die Straße bringen wollen.