Lange Zeit hatte das Tesla Model 3 keine echte Konkurrenz, denn Elektroautos in der Premium-Mittelklasse sind bisher dünn gesät. Mit dem BMW i4 M50 und der schwächeren Variante i4 eDrive40 enden die Zeiten der Konkurrenzlosigkeit in diesen Tagen, was auch für das Tesla Model 3 Performance gilt: Die bisher schnellste Variante des US-Elektroautos benötigt gemäß der Tesla-typischen Werksangabe “mit abgezogenem Rollout” nur 3,3 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 und ist damit auf den ersten Blick deutlich schneller als der BMW i4 M50, dessen konventionell ermittelte Werksangabe mit 3,9 Sekunden zunächst wesentlich langsamer klingt.
Was die verschiedenen Angaben in der Praxis bedeuten, zeigt sich nun beim Drag-Race von CarWow, denn Mat Watson prüft das Beschleunigungs-Potenzial auch in diesem Fall lieber selbst. Beim Viertel-Meile-Rennen auf einem Flugplatz zeigt der 544 PS starke BMW i4 M50, dass er trotz wesentlich höherem Gewicht (zwischen den Werksangaben liegen in diesem Fall rund 450 Kilogramm) mehr als nur mithalten kann. Die beiden Allrad-Limousinen geben ab der 3-Minuten-Marke “Vollgas” und drücken ihre Fahrer tief in die Sitze. Im direkten Vergleich wird auch gut sichtbar, dass beide Modelle in gewissen Geschwindigkeitsbereichen klare Vor- und Nachteile beziehungsweise Stärken und Schwächen haben:
Neben dem stehenden Start mit aktivierter Launch-Control (ab Minute 3:00, zweiter Versuch ab Minute 4:00) zeigt das CarWow-Video auch einen rollenden Start mit einer Ausgangsgeschwindigkeit von 30 Meilen pro Stunde (ca. 48 km/h, ab Minute 5:50) und 50 Meilen pro Stunde (ca. 80 km/h, ab Minute 6:35), bei dem der BMW i4 M50 nach etwas Zurückhaltung im unteren Geschwindigkeitsbereich klare Vorteile bei hohen Geschwindigkeiten offenbart. Nicht länger kaschieren lässt sich das Mehrgewicht des BMW i4 M50 bei der Vollbremsung aus 100 Meilen pro Stunde (ca. 161 km/h, ab Minute 7:40).
Noch unbeantwortet bleiben sämtliche Fragen, die sich um mehr als die maximale Längsbeschleunigung drehen. Auch hier ist es aber nur noch eine Frage der Zeit, bevor sich das Tesla Model 3 Performance erneut dem BMW i4 M50 stellen muss. Klar ist schon jetzt: Wer auch immer auf der Rennstrecke schneller oder langsamer ist, kann das Ergebnis nicht auf dramatische Unterschiede bei der Beschleunigung schieben.
Weitere Vergleichstests dürften auch Aussagen zur Praxis-Reichweite liefern, auf die wir momentan noch warten müssen. Auf dem Papier hat auch hier das Tesla Model 3 Performance die Nase vorn: Laut Werksangabe schafft das US-Elektroauto 547 Kilometer gemäß WLTP-Zyklus, während der BMW i4 M50 je nach konkreter Konfiguration mit 416 bis 521 Kilometer angegeben ist.