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BMW i4: Hohe Nachfrage macht Extra-Schichten erforderlich

In einem Interview mit dem Münchner Merkur spricht BMW-Chef Oliver Zipse ausführlich über die aktuelle Situation des Autobauers. Dabei geht es nicht nur um den Standort München und die Auswirkungen der Chip- und Halbleiterkrise, sondern auch um die Nachfrage nach den neuen Elektroautos BMW i4 und iX. Für diese gibt der BMW-Chef offen zu, dass es im Moment “einige Monate länger” als üblich dauern kann, bevor sie tatsächlich in der Garage des Kunden stehen. Verantwortlich hierfür sind einerseits Lieferprobleme bei Zulieferern von Komponenten mit Chips und Halbleitern, andererseits aber auch die hohe Nachfrage nach beiden Modellen.

Auch um die Lieferfristen in den Griff zu bekommen, wird BMW 2022 weltweit bis zu 6.000 zusätzliche Mitarbeiter einstellen und so die Produktions-Kapazität erhöhen. Denn auch wenn lange Lieferzeiten aufgrund hoher Nachfrage grundsätzlich eine positive Botschaft sind, sind sie für den einzelnen Kunden früher oder später immer frustrierend und können natürlich auch dazu führen, dass sich Interessenten für andere besser verfügbare Fahrzeuge entscheiden – wobei BMW das Glück hat, dass ein Großteil der Konkurrenz noch stärker von der Chip- und Halbleiter-Krise betroffen ist und eher mit noch schlechteren Verfügbarkeiten als BMW zu kämpfen hat.

Bezüglich der Chip- und Halbleiterkrise erhofft sich Oliver Zipse ein schnelleres Ende als manch anderer: Der BMW-Chef rechnet damit, dass sich die Lage schon ab dem zweiten Quartal 2022 langsam entspannen wird und die Situation gegen Ende des nächsten Jahres wieder weitgehend normal ist. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, könnte im zweiten Halbjahr so mancher BMW Neuwagen-Interessent positiv von gewohnt-kurzen Lieferzeiten überrascht werden.

Ein weiterer Aspekt des Interviews betrifft das Thema Kreislaufwirtschaft, das BMW mit dem i Vision Circular als erster Autobauer vor wenigen Monaten auf die große Bühne gehoben hat. Während die Studie für ein Fahrzeug der Zeit nach 2040 zu 100 Prozent aus recycelten Materialien bestehen und sich am Ende seines Lebenszyklus erneut zu 100 Prozent recyceln lassen soll, ist die Realität heute noch nicht ganz so weit. Sie ist aber schon bald deutlich weiter, als mancher denken könnte: Schon bei der Neuen Klasse ab 2025 sollen 50 Prozent der genutzten Materialien aus Recycling-Prozessen stammen, im nächsten Schritt kann sich Oliver Zipse sogar 70 bis 80 Prozent vorstellen. Bis zur Marke von 100 Prozent bleibt es auch dann noch ein weiter Weg, aber die nächsten Schritte (von heute rund 30 Prozent) sind offenbar schon sehr konkret geplant und kurz vor der Umsetzung.

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