Als der BMW V12 LMR 1999 den bisher einzigen Gesamtsieg für die Münchner beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans einfuhr, schlugen die Uhren in der BMW Design-Abteilung unübersehbar noch ganz anders als heute. Vergleicht man die Front der BMW Le Mans-Prototypen von damals und heute ist vor allem ein Unterschied unübersehbar: War die Niere beim V12 LMR noch ziemlich winzig und der Rennwagen daher erst auf den zweiten Blick als BMW erkennbar, wird die Doppel-Niere 2023 das prägende Element der Front sein und den BMW auf den ersten Blick als solchen erkennbar machen.
Natürlich müssen sich die Wünsche der Designer im Motorsport auf Top-Niveau anderen Aspekten unterordnen, aber auch mit dem neuen Aerodynamik-Reglement und den technischen Gegebenheiten der LMDh-Klasse 2023 wäre eine wesentlich dezentere Niere möglich gewesen – wenn man es gewollt hätte. So jedoch trägt der Le Mans-Prototyp seine Nieren ähnlich stolz und dominant zur Schau wie die aktuelle Generation von BMW M3 (G80) und M4 (G82) oder auch der kommende BMW XM, der mit seinem 750 PS starken Hybrid-Antrieb zunächst das High Performance-Serienfahrzeug mit der größten technischen Nähe zum neuen Le Mans-Prototypen sein wird.
Bis der neue BMW LMDh-Rennwagen 2023 in Daytona an den Start gehen kann, hat die Mannschaft von BMW Motorsport noch unzählige Stunden Entwicklungs- und Vorbereitungszeit vor sich. Unterstützung erhalten die Münchner dabei nicht nur vom italienischen Chassis-Spezialisten Dallara, sondern auch vom erfahrenen Team RLL unter der Leitung von Bobby Rahal.
Die US-Mannschaft wird für alle Einsätze in der ersten Saison des neuen BMW LMDh-Prototypen verantwortlich sein, denn auf einen Start in Europa werden die Münchner zumindest im ersten Jahr verzichten. Gerade in Europa stieß diese Nachricht auf wenig Verständnis, denn natürlich genießen die 24 Stunden von Le Mans nicht nur in Deutschland einen ganz anderen Stellenwert als die 24 Stunden von Daytona und andere US-Rennen.