Der BMW i7 hat seine nächsten Schritte in Richtung Serienreife gemeistert und sich dabei der belastenden Heißland-Erprobung gestellt. Die Elektro-Luxulimousine auf Basis der nächsten 7er-Generation (G70) wurde dabei ganz bewusst Tests unter ungünstigsten Bedingungen unterzogen, bei denen die große Hitze und Trockenheit der Umgebung mit anhaltend hoher Last auf Strecken mit großen Höhenunterschieden kombiniert wurde. Um die Belastung für alle Komponenten weiter zu steigern, wurden Teile der Erprobung mit einem zusätzlichen Anhänger durchgeführt. Auch die Bremse wird zusätzlich belastet, wenn der Lithium-Ionen-Akku vor langen Bergab-Fahrten bewusst voll geladen wird, damit die Bremsen nicht durch eine Rekuperations-bedingte Verzögerung geschont werden können.
Auf den Erlkönig-Fotos ist trotz starker Tarnung eine klare Stufenheck-Silhouette erkennbar, die im deutlichen Gegensatz zum deutlich runder und unkonventioneller geformten Mercedes EQS steht. Die Form der Elektro-S-Klasse ist einer der Schlüssel für eine besonders gute Aerodynamik, grenzt den EQS aber auch auf den ersten Blick klar von den konventionell angetriebenen Varianten der aktuellen S-Klasse ab. Eine vergleichbar starke optische Differenzierung wird es zwischen BMW i7 und 7er nicht geben, je nach Konfiguration werden sich die Unterschiede auf wenige Details beschränken.
Noch mit großer Vorsicht zu genießen sind die vorläufigen beziehungsweise offiziell als “prognostiziert” bezeichneten WLTP-Verbrauchswerte des BMW i7: Aktuell geben die Münchner den Stromverbrauch der Luxuslimousine mit 19,5 bis 22,5 kWh auf 100 Kilometer an, gewisse Abweichungen auf dem Weg zur Serie wären hier aber keine Überraschung. Außerdem steht die genannte Spanne vermutlich nur für eine Motorisierung und nicht für die gesamte Antriebs-Breite: Im Fall des i4 liegen zwischen Basismodell mit Eco-Ausstattung und Topmodell mit sportlichster Ausstattung 6,4 kWh Differenz, die vergleichsweise enge nun für den i7 genannte Spanne dürfte also kaum die komplette Bandbreite der zu erwartenden Motorisierungen und Ausstattungsoptionen darstellen.
Zum Antrieb des BMW i7 äußern sich die Münchner abgesehen von der Verbrauchsangabe weiterhin nur vage: Dass der Elektro-7er mit Allradantrieb kommt, dürfte mit Blick auf das Antriebs-Angebot für den iX niemanden überraschen. Ähnlich wie beim Elektro-SUV erwarten wir auch bei der Limousine verschiedene Leistungsstufen, die als BMW i7 xDrive40, i7 xDrive50 und i7 M60 vermarktet werden könnten. Unterhalb ist später auch ein heckgetriebener BMW i7 eDrive35 denkbar.
Besonders im Fokus der Heißland-Erprobung stehen natürlich auch die Klimatisierung des Lithium-Ionen-Akkus, der übrigen Bordelektronik und des Innenraums. Als Luxuslimousine muss der BMW i7 auch in dieser Hinsicht höchste Ansprüche erfüllen können. Gleichzeitig muss das Fahrzeug auch in der Lage sein, seine Insassen und seine Technik auch bei extremer Kälte komfortabel und sicher ans Ziel zu bringen, weshalb mit anderen Prototypen intensive Kälte-Tests in Lappland gefahren werden.