Steht BMW vor einem Deal mit dem Saudi-Arabischen Projekt Velocity und dem iPhone-Produzenten Foxconn zur Lieferung von Technik-Komponenten für Elektroautos? Laut Informationen von Automotive News Europe scheint Saudi-Arabien auf der Suche nach erfolgversprechenden wirtschaftlichen Optionen für die Zeit nach der Ölgewinnung auch auf einen eigenen Autobauer zu setzen, der den Namen Velocity tragen soll. Das mit extrem üppigen finanziellen Mitteln ausgestattete Projekt soll innerhalb der nächsten Jahre auf die Straße gebracht werden und setzt dafür auf Partner, die sich einerseits mit modernster Elektromobilität und andererseits mit der kosteneffizienten Produktion von Premium-Produkten bestens auskennen.
Während die BMW Group neben Technik-Knowhow und Erfahrung angeblich sogar ein vollständiges Chassis für Elektroautos beisteuern würde, geht es bei Foxconn auch um die Kompetenz zum rasanten Aufbau einer Produktions-Infrastruktur. Ob sich der mit 450 Milliarden US-Dollar bestens gefüllte Investment-Fonds Saudi-Arabiens dabei ähnlich wie das vietnamesische Projekt VinFast mit einer in München bereits ausrangierten oder kurz vor der Ablösung stehenden Technik begnügen oder nicht doch etwas tiefer in die Tasche greifen wird, um wirklich die neueste verfügbare Technik zu erhalten, bleibt abzuwarten.
Mehr Klarheit könnte es vielleicht noch in diesem Jahr geben, denn laut Automotive News Europe verfolgen alle drei Parteien das Ziel einer Vertragsunterschrift bis zum Jahreswechsel. Sollten die endgültigen Inhalte der Verträge aber tatsächlich noch unklar sein, könnte das Projekt auch auf der Zielgerade noch scheitern. Welche Aspekte also eines Tages tatsächlich umgesetzt werden, bleibt im Moment noch ungewiss.
Sicher ist hingegen, dass ein Velocity-Elektroauto aus Saudi-Arabien nicht heute oder morgen auf die Straße kommen wird: Auch unter optimistischen Annahmen wie einem Startschuss gleich zu Beginn des Jahres 2022 erscheint ein Marktstart erst in der zweiten Hälfte des laufenden Jahrzehnts möglich. Etwas Geduld dürfte dabei auch im Interesse der Investoren aus dem Mittleren Osten liegen: Um beim Erstaufschlag der eigenen Premiummarke keine Qualitäts-Probleme und damit enttäuschte Kunden zu riskieren, empfiehlt sich eine sorgfältige Planung und Entwicklung – gerade wenn man aufgrund voller Kassen nicht zur sofortigen Generierung von Einnahmen gezwungen ist empfiehlt es sich, lieber etwas später mit einem wirklich überzeugenden Produkt auf den Markt zu kommen als etwas früher mit einem unfertigen.