Aus den verschneiten Weiten Lapplands erreicht uns eine Serie offizieller Erlkönig-Fotos vom neuen BMW i7. Das Elektroauto auf Basis des nächsten BMW 7er (G70) ist einer der momentan wichtigsten Gäste im BMW Testzentrum Arjeplog, wo die Entwickler optimale Bedingungen für die Abstimmung der Fahrwerks- und Regelsysteme vorfinden. Die verschiedenen Antriebe und Leistungsstufen erhalten dabei eine jeweils eigenständige Fahrwerksabstimmung, die bestmöglich zur Charakteristik des jeweiligen Modells passt. Einen kleinen Ausschnitt der wichtigen Entwicklungs-Arbeit können wir auch in einem kurzen Video aus der über viele Wochen verlässlich verschneiten Gegend beobachten.
Technische Daten oder Details des BMW i7 wollen die Münchner derzeit offenbar noch nicht verraten und auch die Prototypen sind weiterhin sehr stark getarnt. Einen durchaus konkreten Hinweis auf das Design der markanten Split-Headlights liefert uns allerdings das vor wenigen Stunden enthüllte BMW XM Concept: Die horizontal geteilten Scheinwerfer, von denen die aktuellen i7-Erlkönige nur den unteren Teil zeigen, werden auf den ersten Blick nicht sonderlich ins Auge fallen – wer nicht genau hinsieht, wird zunächst nur die extrem schmal gezeichneten Tagfahrlicht-Elemente auf Höhe der Motorhaube wahrnehmen, weil die eigentlichen Hauptscheinwerfer darunter in einer schwarzen Umgebung beinahe untergehen. Der optische Effekt ist also der von extrem schlanken Front-Scheinwerfern, wie sie sich heute (ohne andernorts platzierte Hauptscheinwerfer) technisch noch nicht realisieren lassen.
Genau wie im iX wird auch der BMW i7 auf eine spezielle Bremstechnik setzen, die die Effizienz des Fahrzeugs wesentlich steigert: Auch wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt, wird nicht immer die mechanische Bremse der Luxuslimousine zum Einsatz kommen. Bis zu einer gewissen Bremsleistung wird die gewünschte Verzögerung stattdessen durch Rekuperation der Elektromotoren realisiert, wodurch der Lithium-Ionen-Akku sehr häufig ein wenig aufgeladen werden kann. Erst bei einer sehr starken Bremsung kommen tatsächlich die mechanischen Bremsen zum Einsatz, wobei der Übergang für den Fahrer unmerklich stattfindet. Auch für dieses System findet die finale Applikation in Arjeplog statt, damit die technisch anspruchsvolle Bremse ihren Job später vollkommen unauffällig erledigen kann.
Der BMW i7 setzt wie der iX auf die fünfte Generation der eDrive-Antriebe und wird mit einer Elektro-Reichweite von mindestens 600 Kilometern antreten. Neben heckgetriebenen Basismodellen, die als i7 eDrive35 oder eDrive40 kommen könnten, wird es auch Allrad-Modelle mit zusätzlichem Antrieb an der Vorderachse geben. Hierbei ist der BMW i7 xDrive50 praktisch gesetzt. Als vorläufiges Topmodell spricht alles für den BMW i7 M60, der genau wie der identisch benannte iX mit über 600 PS antritt.
Offiziell enthüllt werden der BMW i7 und seine von Verbrennern angetriebenen 7er-Brüder im kommenden Jahr, der Marktstart wird rund um den Jahreswechsel von 2022 auf 2023 erfolgen. Sicher werden bis dahin auch die Erlkönige noch Teile ihrer Tarnung ablegen und so einen klareren Vorab-Eindruck vom Design der Luxuslimousine erlauben.