Was hat es mit diesem Erlkönig auf sich? Fährt hier wirklich ein BMW iX3 im Auftrag von Alpina oder hat der von jul_theory entdeckte Prototyp einen ganz anderen Hintergrund? Wir wissen es nicht. Sicher ist aber, dass der vermeintliche Alpina iX3 derzeit ordentlich Schwung in die Gerüchteküche bringt, denn natürlich wäre der erste Elektro-Alpina eine ausgesprochen spannende Entwicklung – gerade auch vor dem Hintergrund unseres Interviews mit Andreas Bovensiepen, in dem er die Nachfrage nach einem elektrischen Alpina sinngemäß für “nicht vorhanden” erklärte:
“Unsere Kunden verspüren aktuell keine Nachfrage nach batterieelektrischen Modellen. Das liegt auch an den hohen Kilometerleistungen: ALPINA Kunden wollen besonders in Deutschland schnell fahren und stark beschleunigen – dann sind die Reichweiten natürlich nach wie vor ein Thema. Unsere Kunden nutzen ihren BMW ALPINA in der Regel als Erstfahrzeug, als „Daily Dreamcar“. Würde man ein Achtzylinder Fahrverhalten auf ein BEV übertragen, dann lägen die Reichweiten vermutlich bei maximal 200 Kilometern. Vor allem wenn ich schnell fahren will, funktioniert das einfach nicht. Deswegen halten wir uns da bewusst zurück. Für unsere Kunden ist der Markt noch nicht reif,” sagte der Alpina-Chef noch im Sommer 2021.
Eine generelle Absage wollte der Alpina-Chef dem Thema zwar nicht erteilen, aber zumindest sei kurzfristig nicht mit einem Elektro-Alpina zu rechnen. Allerdings lieferte Andreas Bovensiepen hier auch gleich eine Einschränkung: Wenn die Nachfrage nach dem BMW Alpina XB7 in Europa deutlich größer als erwartet sei, könne Alpina zur Einhaltung seiner individuell ausgehandelten CO2-Grenzwerte zum schnelleren Angebot eines Elektroautos gezwungen sein.
So oder so wird man sich in Buchloe mit den Möglichkeiten zur Verfeinerung von Elektroautos beschäftigen, schließlich wird das Thema eines Tages auf jeden Fall aktuell. Ob der erwischte Prototyp mit MOD-Kennzeichen hiermit zusammenhängt, dürfte wohl nie mit letzter Gewissheit beantwortet werden. Aber Indizien gibt es durchaus: Die Frontschürze scheint den gleichen Splitter-Aufsatz zu tragen wie der BMW Alpina XD3 (G01 LCI), in den Radhäusern sind Alpina Classic-Felgen zu erkennen und natürlich ist auch das Kennzeichen MOD untypisch für die normalerweise in München registrierten BMW-Prototypen. Es ist zwar auch untypisch für Alpina, denn in Buchloe ist man üblicherweise mit dem Kennzeichen OAL (Ostallgäu) unterwegs, aber Marktoberdorf ist auch nicht weit entfernt.
Klar ist, dass der BMW iX3 durchaus Potenzial für eine Alpina-Optimierung bieten würde: Das Elektro-SUV wird in München nur mit einem E-Motor ausgestattet und beschränkt sich daher auch auf reinen Hinterradantrieb. Mit einem zusätzlichen Elektromotor an der Vorderachse könnte die Leistung von 286 PS problemlos verdoppelt werden, außerdem könnte ein stärkerer Motor an der Hinterachse verbaut werden, um Alpina-Kunden die gewohnte Souveränität bieten zu können. Wann der erste Elektro-Alpina aber wirklich in den Handel kommt, kann nur die Zukunft zeigen.