Seit 60 Jahren ist großer Fahrspaß keine Frage der Größe mehr, denn seit 60 Jahren gibt es den Mini Cooper. Er steht bis heute sinnbildlich für die Transformation eines wirtschaftlichen Fahrzeugs für jedermann in ein sportliches Lifestyle-Produkt, das weit mehr als ein gut motorisierter Kleinwagen ist. Die zwei Hauptverantwortlichen dafür sind Alec Issigonis und John Cooper. Sie haben es geschafft ein ikonisches Auto mit hohem Wiedererkennungswert auf die Beine zu stellen, das zudem mit dynamischem Fahrverhalten begeistert. Diese Grundeigenschaften hat der MINI Cooper bis heute behalten, denn sie sind bis heute prägend für das Image des Fahrzeugs: Wo bei anderen Kleinwagen Preis und Vernunft dominieren, setzt Mini schon immer etwas andere Akzente.
Die Geschichte hinter dieser Entwicklung beginnt kurz nach Kriegsende, denn zu dieser Zeit war das Interesse am Rennsport nicht nur in England besonders groß: Überall auf der Insel wurden neue Rennstrecken gebaut. Darin sah ein junger Mann namens John Cooper seine Chance zur Selbstverwirklichung. Zusammen mit seinem Vater gründete er 1946 die Cooper Car Company, die zunächst Rennwagen für die Formel 3 und die Formel 2 entwickelte. Später entwarfen sie einen neuartigen Formel 1 Rennwagen mit Mittelmotorlayout. Dieses Konzept erwies sich als sehr erfolgreich, 1960 gewann Jack Brabham mit Cooper die Weltmeisterschaft. Der Grundstein für Mittelmotoren im Grand-Prix-Sport war gelegt. Neben Brabham durften auch Stirling Moss, Bruce McLaren und Jochen Rindt für das Cooper-Team fahren, bis es sich Ende der 1960er-Jahre aus der Formel 1 zurückzog.
Währenddessen sollte Alec Issigonis für die British Motor Company einen erschwinglichen Kleinwagen entwerfen. Der classic Mini war kaum mehr als drei Meter lang, bot jedoch erstaunlich viel Platz im Innenraum. Ein quer eingebauter Frontmotor mit darunter liegendem Getriebe ermöglichte diese einzigartige Raumausnutzung. Dieses Antriebslayout hat sich bis heute im Kompaktsegment durchgesetzt. Dazu kamen die Räder, die an den Ecken der Karosserie mit kaum vorhandenen Überhängen platzsparend befestigt waren.
John Cooper und Alec Issigonis waren bereits Geschäftspartner gewesen. Cooper erkannte in dem Kleinwagen mit breiter Spur und verwindungssteifer Karosserie sofort das fahrdynamische Potenzial und ersuchte Issigonis, um eine sportliche Version des Mini entwickeln zu dürfen. Nach viel Überzeugungsarbeit gab die BMC ihr grünes Licht für eine Kleinserie von 1000 Einheiten: auf 1 Liter erhöhter Hubraum, von 34 auf 55 PS erhöhte Leistung des Vierzylinders, breitere Reifen, Scheibenbremsen vorne, kürzer gestuftes Getriebe, farblich abgesetztes Dach und zweifarbiger Innenraum beschrieben den ersten Mini Cooper, der im September 1961 auf den Markt kam.
Der Mini Cooper kam überwältigend gut an. So wurde der Hubraum ein weiteres Mal auf 1,07 Liter leicht erhöht und damit auch die Motorleistung auf 70 PS angehoben. Schon der classic Mini hatte das typische Gokart-Feeling inne, denn Issigonis ging bei der Fahrwerkstechnik neue Wege. Dank homokinetischer Kardangelenke reduzierten sich die Antriebseinflüsse in der Lenkung, die Räder wurden an einem Hilfsrahmen befestigt, der die Spurtreue verbesserte, und eine Gummifederung mitsamt Teleskopstoßdämpfer bewirkten eine progressive Federwirkung mit feinerem Ansprechverhalten.
Der Erfolg im Motorsport ließ nicht lange auf sich warten. 1963 gelang Rauno Aaltonen der erste Klassensieg mit dem Mini Cooper in der Rallye Monte Carlo. Da der Mini oft gegen deutlich größere und leistungsstärkere Konkurrenten antreten musste, wurde er zum Publikumsliebling. 1964, 1965 und 1967 erfuhr der Mini Cooper als S weitere Gesamtsiege in Monte Carlo.
Der Mini Cooper wurde bis 1971 angeboten und kam unter diesem Namen erst 1990 zurück. Bis 2000 wurde der Mini Cooper mit 1,3 Liter Vierzylinder und zunächst 61, später 63 PS gebaut. 1994 übernahm BMW die Rover Group und rettete damit die Zukunft von Mini. 1997 wurde auf der IAA das Konzept für eine mögliche Neuauflage des Mini gezeigt. 2001 erschien dann der erste New MINI. Als erstes Premium-Fahrzeug im Kleinwagensegment etablierte sich der MINI Cooper (R50) sofort. Mit neuem Design, neuer Technik und mehr Leistung brachte der neue MINI das Gokart-Feeling in die Moderne.
2006 kam mit dem R56 eine technisch grundlegend erneuerte Version des MINI Cooper auf den Markt. Im Design weiterhin klar als MINI erkennbar, wurden die Kinderkrankheiten ausgemerzt und neue Motoren mit mehr Leistung bei reduziertem Verbrauch eingeführt. In dieser Generation konnte man zum ersten Mal Gokart-Feeling mit der Effizienz eines Diesels verbinden: Der MINI Cooper D mit 110 PS und später der MINI Cooper SD mit 170 PS wurden herausgebracht.
Mike Cooper, der Sohn von John Cooper, engagierte sich bereits beim ersten New MINI für die besonders sportlichen Varianten. So kam schon 2001 ein MINI Cooper S mit 163 PS heraus. 2007 erwarb BMW daraufhin die Markenrechte von John Cooper Garages. So wurde John Cooper Works als eigene Marke 2008 eingeführt. Die Modelle unter diesem Label stehen seitdem für das Maximum an Performance, das bei MINI erhältlich ist.
Auch heute noch kann man das Gokart-Feeling hautnah erleben. Der aktuelle MINI Cooper (F56) mit 136 PS starkem Dreizylinder-Turbobenziner bietet bereits die Extraportion Fahrspaß. Ganz im Zeichen der immer größeren Bedeutung von Nachhaltigkeit ist der erste vollelektrische MINI als Cooper SE erhältlich. Und für die äußersten Extreme steht der schnellste MINI aller Zeiten, der MINI John Cooper Works GP mit 306 PS, bereit. Eines hat sich seit 60 Jahren nicht geändert: Solange der Name Cooper draufsteht, ist der Sportsgeist des classic Mini immer mit an Bord.