Mit dem GT86 hat sich Toyota vor neun Jahren eine völlig neue Zielgruppe erschlossen, nun schlägt der Toyota GR 86 mit noch mehr Wucht in die gleiche Kerbe: Frontmotor, Hinterradantrieb und ausgeglichene Gewichtsverteilung sind eine Rezeptur, die auch in der BMW-Szene unzählige Fans und Liebhaber hat. Obwohl der neue Toyota GR 86 2022 eng mit seinem Vorgänger verwandt ist, wollen die Japaner den gemeinsam mit Subaru weiterentwickelten Kompaktsportler spürbar verbessert haben: Vor allem der um 60 Prozent steifere Vorderwagen und ein deutlich kräftigerer Motor sollen für noch mehr Fahrspaß sorgen.
Der frei saugende Vierzylinder-Boxermotor von Subaru kommt nun mit 2,4 Liter Hubraum und stellt sein maximales Drehmoment von 250 (statt bisher 205) Newtonmeter wesentlich früher zur Verfügung als das Aggregat des Vorgängers. Hohe Drehzahlen sind so weiterhin möglich, aber nicht mehr zwingend erforderlich. Im Vergleich dazu ist die Leistungssteigerung von 200 auf 234 PS beinahe nebensächlich, denn im Alltag diesseits des roten Bereichs dürfte der Toyota GR 86 vor allem aufgrund des früher anliegenden Drehmoments wesentlich potenter wirken. Außerdem wurde in Japan viel am Fahrwerk gemacht, damit sich das Coupé weiterhin ausgesprochen neutral und agil bewegen lässt, allerdings mit einem insgesamt deutlich höher angesiedelten Grenzbereich.
Beinahe unglaublich klingt das versprochene Leergewicht des Toyota GR 86: Nur 1.275 Kilogramm soll der kompakte Sportler auf die Waage bringen. Das Gewicht verteilt sich annähernd ausgeglichen im Verhältnis von 53 zu 47 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse. Puristen dürfen sich außerdem auf ein manuelles Getriebe freuen, alle anderen können zum Automatik-Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad greifen.
Seinen Deutschland-Marktstart feiert der neue Toyota GR 86 im April 2022 – nur wenige Wochen nach dem BMW 2er Coupé G42, dessen Serienfertigung in Mexiko bereits begonnen hat. Doch auch wenn es sich bei beiden Fahrzeugen um kompakte Coupés mit sportlichem Anspruch handelt, sind beide sicher keine direkten Konkurrenten: Der Bayer ist nicht nur rund 30 Zentimeter länger, er wiegt auch rund 300 Kilogramm mehr. Im Gegenzug punktet er unter anderem mit einem geräumigeren Innenraum und entsprechenden Vorteilen bei der Alltagsnutzung, einem umfassenderen Angebot bei den Assistenz- und Sicherheitssystemen und einem Cockpit, das nicht nur aufgrund seines Head-up-Displays ein völlig anderes Flair versprüht.
Bei den klassischen Fahrleistungen wie dem Sprint von 0 auf 100 bewegt sich der neue Toyota GR 86 mit einer Zeit von 6,3 Sekunden zwischen dem Einstiegs-G42 220i und dem kommenden 230i. Und während es den 2er auch als 220d und als M240i gibt, wird der Japaner auch in Zukunft nur mit einem einzigen Motor angeboten. Für Freunde des puristischen Fahrspaßes alter Schule dürften diese Punkte allerdings leicht zu verdauen sein – zumal der GT86-Nachfolger auch weiterhin wesentlich günstiger als die größere Alternative aus München sein wird.
(Fotos: Toyota)