Hat die BMW Group Interesse an der Supersportler-Sparte von McLaren? Genau das berichtete die Automobilwoche am Wochenende, aber zumindest im Moment will man davon in München nichts wissen. Noch am Sonntag dementierte ein Pressesprecher gegenüber Reuters die Gerüchte und stellte klar, dass BMW kein Interesse an einer Übernahme der britischen Sportwagen-Marke habe. Ob es sich dabei nur um ein Dementi aus taktischen Gründen handelt oder ob es wirklich kein BMW-Interesse an McLaren gibt, kann nur die Zukunft zeigen.
Klar ist, dass eine Zusammenarbeit von BMW und McLaren ihren Charme hätte: Mit MINI und Rolls-Royce zählen bereits zwei der traditionsreichsten britischen Automarken zur BMW Group – und natürlich gibt es mit dem von einem BMW-V12 angetriebenen McLaren F1 einen extrem prominenten Vorgänger für eventuelle weitere britisch-bayerische Supersportler. Entsprechende Gerüchte gab es bereits im Jahr 2015, seit 2017 besteht sogar eine offizielle Partnerschaft zwischen McLaren und BMW für die gemeinsame Entwicklung neuer Technologien für Hochleistungs-Motoren. Von einer kompletten Übernahme der Sportwagen-Sparte von McLaren kann in diesem Kontext aber nicht die Rede sein.
Im Artikel der Automobilwoche war nicht nur von einem Münchner Interesse an der Marke McLaren die Rede, auch Audi habe angeblich Interesse an McLaren – allerdings an der Formel 1-Abteilung, die den Ingolstädtern ein starkes Fundament für ihren immer wieder kolportierten Einstieg in die Königsklasse des Motorsports liefern könnte. Während BMW die Meldung mit klaren Worten als „falsch“ zurückwies, wollte Audi nicht so weit gehen und bestätigte zumindest prinzipiell, dass man sich immer wieder mit verschiedenen Optionen beschäftige.
Während sich die Firma McLaren lange Zeit voll auf den Motorsport konzentrierte und zunächst nur ausnahmsweise Fahrzeuge mit Straßenzulassung baute, stiegen die Briten 2011 in den lukrativen Markt der Supersportwagen ein. Seitdem kommen regelmäßig neue Fahrzeuge in verschiedenen Leistungs- und Performance-Klassen auf den Markt, womit sich McLaren innerhalb eines Jahrzehnts als ernstzunehmender Konkurrent von Sportwagen-Marken wie Porsche und Ferrari etabliert hat. Sollte die Sparte der Straßenfahrzeuge tatsächlich zum Verkauf stehen, wäre ein gewisses Interesse anderer Autobauer wie BMW also durchaus denkbar. Sobald es neue Entwicklungen zum Thema gibt, werden wir natürlich erneut berichten.
(Fotos: McLaren Automotive)