Die Karriere des BMW M8 GTE war kurz, aber definitiv ereignisreich. Beim Petit Le Mans in Road Atlanta ging der M8 zum letzten Mal an den Start und konnte zum Abschied noch mal zwei Ausrufezeichen setzen: Jesse Krohn holte mit der Rennversion des Luxus-Sportlers die letzte Pole Position der GTLM-Ära und ließ das Potenzial des BMW M8 GTE nochmals aufblitzen. Im Rennen lief es weniger gut, aber am Ende konnte mit dem dritten Platz zumindest ein weiteres Podium gefeiert werden. Die letzten Runden in Renn-Geschwindigkeit waren dabei dem Brasilianer Augusto Farfus vergönnt, der kurz vor Ende des zehnstündigen Rennens den dritten Platz erobern konnte.
Insgesamt konnte der BMW M8 GTE fünf Klassensiege und 26 Podiums-Platzierungen in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship feiern, eine Meisterschaft war ihm aber trotz zwei Siegen beim renommierten Rolex 24 in Daytona nicht vergönnt. Schon während der letzten Rennen des M8 waren viele Gedanken bei den rasanten Nachfolgern, mit denen noch größere Erfolge ins Visier genommen werden sollen: In der GTD Pro-Klasse tritt in Zukunft der BMW M4 GT3 an, aber das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem kommenden Abenteuer in der LMDh-Klasse.
Ab der Saison 2023 wird BMW Motorsport mit dem RLL-Team von Bobby Rahal auch um Gesamtsiege kämpfen. Der BMW LMDh-Prototyp mit Hybrid-Antrieb wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur in den USA angreifen, sondern auch weltweit berühmte Langstrecken-Klassiker wie die 24 Stunden von Le Mans in Angriff nehmen.
Zu den meistbeachteten Auftritten des BMW M8 GTE zählte der Start bei den 24h Le Mans 2019, dort war er aber nicht nur weit vom Gesamtsieg entfernt – auch in der Klasse reichte es nur zu den Positionen 11 und 14. Außerdem erlangte er zweifelhaften Ruhm als Internet-Meme, wobei seine im Vergleich zu den direkten Rivalen sichtbar größeren Dimensionen aufs Korn genommen wurden.
Mike Krack (Leiter BMW M Motorsport): „Was für ein Tag! Die Abschiede von der GTLM-Klasse, dem BMW M8 GTE, dem BMW M6 GT3, dazu Demorunden des neuen BMW M4 GT3. Bereits zuvor haben wir das BMW Team RLL als unseren Partner in Nordamerika für die nächsten Jahre bestätigt, erste Bilder und einen Namen für unser zukünftiges Projekt BMW M LMDh präsentiert. Danke an alle, die über die Jahre viel Herzblut in den BMW M8 GTE gesteckt haben. Ein Podium und eine Poleposition im letzten Rennen sind ein schöner Abschluss. Wir schlagen jetzt ein neues Kapitel auf und freuen uns auf den BMW M4 GT3, der bereits nächste Woche in Sebring im Testeinsatz sein wird.“
John Edwards (BMW Team RLL, #24 MOTUL BMW M8 GTE, 3. Platz): „Das Podium kam am Ende ein bisschen überraschend, aber es ist schön, den BMW M8 GTE mit einem erfolgreichen Wochenende in den Ruhestand zu verabschieden – mit der Poleposition und einer Podiumsplatzierung. Wir wollten dieses Rennen unbedingt gewinnen, nachdem es im vergangenen Jahr so unglücklich verlaufen war, als wir in der letzten Stunde in Führung lagen, bevor wir von der Strecke geschoben wurden. Aber es ist ein positives Ende für die Ära des M8. Nun freuen wir uns auf den BMW M4 GT3 und hoffen, dass wir mit diesem Auto dieselben Erfolge feiern können.“
Jesse Krohn (BMW Team RLL, #24 MOTUL BMW M8 GTE, 3. Platz): „Natürlich wollten wir die Saison und das BMW M8 GTE Programm mit einem Sieg beenden, aber das war heute nicht drin. Wir haben alles gegeben, aber die Porsches waren einfach zu schnell, und die Corvettes auch. Dies war das Maximum, das wir erreichen konnten. Ich freue mich sehr für das Team, dass wir das geschafft haben. Doch natürlich wollten wir gewinnen. Das war heute nicht drin.“
Augusto Farfus (BMW Team RLL, #24 MOTUL BMW M8 GTE, 3. Platz): „Ich freue mich, dass ich den letzten Stint mit dem BMW M8 GTE fahren konnte. Ich denke, dass wir stolz auf uns sein müssen. Wir haben getan, was wir konnten. Das war das Maximum, das wir herausholen konnten. Wir haben das heute mögliche Ergebnis nach Hause gebracht. Wir schließen ein Kapitel, aber es ist ein dickes Buch. Nun geht bald der BMW M4 GT3 an den Start, und wir können es kaum erwarten zurückzukommen.“
Connor De Phillippi (BMW Team RLL, #25 MOTUL BMW M8 GTE, Ausfall): „Das war ein hartes Rennen für uns. Wir lagen mit der Strategie ein wenig im Hintertreffen und haben versucht, etwas von dem Defizit, das wir in der Box hatten, wieder gut zu machen. Wir haben so hart gepusht wie wir konnten. Vor dem Zwischenfall waren ein paar Prototypen hinter mir. Ich dachte, einer davon wäre direkt hinter mir, aber er ist dann in die Boxengasse abgebogen. Ich habe in der letzten Kurve etwas zu viel Platz gelassen, bin auf den Gummiabrieb gekommen und von der Strecke gerutscht. Ich war in diesem Moment nur noch Passagier. Natürlich ist es enttäuschend, das M8-Programm für unser Auto auf diese Weise zu beenden. Vor allem tut es mir für die Jungs vom Team leid.“