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Chip-Krise kurios: BMW verbaut “Touchscreens ohne Touch”

Nein, heute ist nicht der 1. April. Und dennoch: BMW wird in den nächsten Wochen einige Neuwagen ausliefern, deren zentraler Infotainment-Touchscreen ohne Touch-Funktion auskommen muss. Das große Display in der Mitte des Armaturenträgers kann bei einigen jetzt gebauten Fahrzeugen nur per iDrive-Controller bedient werden, alternativ ist natürlich auch weiterhin eine Spracheingabe möglich. Hintergrund der kuriosen Einschränkung ist die Chip- und Halbleiter-Krise, die nun offenbar einen Zulieferer für Komponenten der Touchscreens betrifft und diese zu reinen Displays ohne Touch-Funktion “downgraded”.

Was für Nicht-Betroffene amüsant klingt, ist für einige Neuwagen-Kunden natürlich kein Spaß: Zwar gibt es eine Vielzahl iDrive-erprobter Kunden, die den Touchscreen so gut wie nie als solchen benutzen und ohnehin lieber zum Controller greifen, aber gerade Markenwechsler wissen die von anderen Autobauern bekannte und natürlich auch von Smartphone oder Tablet gewohnte Methode durchaus zu schätzen. Außerdem nutzen viele Beifahrer lieber den Touchscreen als den Controller, wenn sie Eingaben am Infotainment-System machen wollen.

Um die eingeschränkte Funktionalität auszugleichen, soll den Kunden ein Teil des Preises für das Navigationssystem erlassen werden. Außerdem ist geplant, die Funktion zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten zu können, sobald die benötigten Chips und Halbleiter wieder in ausreichender Stückzahl vorhanden sind. Die für die Nachrüstung aufgerufenen Kosten sollen sich im gleichen Rahmen wie der aktuelle Preisnachlass bewegen, aber einen genauen Zeitpunkt für die Verfügbarkeit der Nachrüst-Touchscreens kennt derzeit niemand mit Sicherheit.

Betroffen sind nach aktuellem Stand die BMW 3er- (G20, G21) und 4er-Reihe (G22, G23, G26) sowie der Z4 Roadster (G29) mit der Sonderausstattung BMW Live Cockpit Professional. Vor der Auslieferung erhalten die betroffenen Fahrzeuge noch ein Software-Update, um Fehler durch den Entfall der Touch-Bedienung ausschließen zu können. Hierzu zählt offenbar auch die Deaktivierung des Rückfahrassistenten, der das Fahrzeug die letzten 50 Meter auf Wunsch zurückfahren lässt – die einzig zulässige Bedienung für diese Assistenz-Funktion ist der Touchscreen, eine Steuerung per iDrive-Controller ist nicht vorgesehen.

Ob die eigene Bestellung von der Einschränkung betroffen ist oder nicht, kann der Händler beziehungsweise Verkäufer herausfinden. Im Regelfall sollten die meisten betroffenen Kunden aber bereits über den Entfall der Touch-Funktion informiert sein. Bereits seit einiger Zeit sind auch die Verfügbarkeiten anderer Sonderausstattungen stark eingeschränkt, darunter das nur noch für die Top-Motorisierungen erhältliche Head-up-Display.

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