Genau wie in den bayerischen Werken der BMW Group soll die Regel-Arbeitszeit bis zum Jahr 2026 auch im sächsischen Werk Leipzig auf 35 Stunden pro Woche reduziert werden. Um die jeweils mehrere Stunden kürzere Arbeitszeit der rund 5.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Leipzig auszugleichen, sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre etwa 300 zusätzliche Kollegen angestellt werden. Um genügend geeignete Mitarbeiter finden und den Übergang von der 38- zur 35-Stunden-Woche für das Unternehmen so reibungslos wie möglich gestalten zu können, wird die Reduzierung der Arbeitszeit in insgesamt drei Schritten stattfinden.
Der nun beschlossene Stufenplan sieht vor, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst ab 1. Januar 2022 eine Stunde weniger pro Woche arbeiten müssen. Die nächste Stunde wird zum 1. Januar 2024 reduziert und ab 1. Januar 2026 sind nur noch 35 Stunden pro Woche zu arbeiten. Ein ebenso wichtiger Aspekt für die derzeit rund 5.300 Angestellten im Werk ist die Tatsache, dass die Bezahlung trotz weniger Stunden unverändert bleiben soll. Aus Sicht des Betriebsrats wird damit eine jahrelange Ungleich-Behandlung der Kollegen im Osten beendet, denn in den bayerischen Werken ist die 35-Stunden-Woche längst Standard.
Das BMW Werk Leipzig zählt seit dem Jahr 2005 zu den aktiven Mitgliedern des weltweiten BMW Group Produktions-Netzwerks. Insgesamt wurden hier inzwischen mehr als drei Millionen Fahrzeuge produziert, die Gesamt-Investitionen seit dem Beschluss zum Bau des Werks im Jahr 2001 summieren sich inzwischen auf mehr als drei Milliarden Euro. Mit der exklusiven Fertigung von i3 und i8 hat der Standort Leipzig das Gesicht der Marke BMW weltweit verändert, aktuell laufen neben den letzten i3 vor allem Modelle der 1er- und 2er-Reihe vom Band. Mit dem neuen Countryman wird ab 2023 auch erstmals ein MINI in Sachsen gebaut – und das sowohl mit Verbrennungsmotor, als Plug-in-Hybrid und als reines Elektroauto.
Ilka Horstmeier (Vorständin für Personal und Sozialwesen sowie Arbeitsdirektorin): “Im engen Schulterschluss mit dem Betriebsrat haben wir ein wichtiges Verhandlungsergebnis sowohl für das Unternehmen als auch die Belegschaft am Standort Leipzig erreicht. Wir schaffen gleiche Verhältnisse. Soziale Verantwortung gehört für uns untrennbar zum Verständnis von Nachhaltigkeit. Das BMW Group Werk Leipzig ist eine echte Erfolgstory – 2005 sind wir in Leipzig mit 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestartet, heute umfasst die Stammbelegschaft 5.300 Menschen. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der BMW Group und gestalten die Transformation unseres Unternehmens aktiv mit.”
Manfred Schoch (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der BMW Group): “Mit dem Stufenplan zur 35 Stunden Woche haben wir einen historisch einmaligen Erfolg in der Angleichung der Arbeitsbedingungen zwischen Ost und West erreicht. Dieser Erfolg war nur durch die intensive Unterstützung der Belegschaft möglich. Mehr als 30 Jahre nach der Wende müssen unsere BMW Group Beschäftigten aus dem Osten endlich nicht drei Stunden die Woche mehr arbeiten als ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen. Umgerechnet bedeutet die Kürzung der Arbeitszeit auf eine 35 Stunden Woche einen Monat weniger Arbeit im Jahr für unsere Kolleginnen und Kollegen im BMW Group Werk Leipzig. Die Anpassung der Arbeitszeit wurde von der Belegschaft begrüßt.”
Milan Nedeljkovic (Vorstand für Produktion): “Die erfolgreichen Verhandlungen sind ein Beispiel dafür, wie bei der BMW Group zukunftsweisende Entscheidungen getroffen werden. Mit diesem gemeinsam geschnürten Paket erhält der Standort Planungssicherheit und stellt auch künftig durch sein hohes Maß an Flexibilität und Innovationskraft seine langfristige Wettbewerbs-fähigkeit sicher. Dafür steht auch der Ausbau der Produktion für Elektroantriebskomponenten und die Erweiterung der Leipziger Produktpalette um den vollelektrischen Nachfolger des MINI Countryman.”