Darf’s ein bisschen stärker, dynamischer und insgesamt etwas düsterer sein? Dann ist der neue Rolls-Royce Ghost Black Badge die richtige Antwort auf eine Frage, die sich leider fast niemand wirklich stellen kann: Das Topmodell der zweiten unter BMW-Regie entwickelten Ghost-Generation wird seine Käufer wohl schon im Grundpreis um rund 400.000 Euro erleichtern und spielt damit in einer Liga, bei der vermutlich auch ziemlich solvente Menschen mindestens zwei Mal nachdenken. Allerdings sind hohe Preise und sichtbare teure Produkte bei der Zielgruppe des Ghost durchaus ein Pro-Argument, sorgen sie doch für eine noch stärkere Abgrenzung von gewöhnlichen Automobilen und ihren Käufern. Ausreichend Kunden für die seit 2016 erhältlichen Black Badge-Modelle hat Rolls-Royce jedenfalls: 27 Prozent der Kunden entscheiden sich derzeit für die sportliche Krönung der jeweiligen Baureihen.
Kein Wunder also, dass nun auch der Ghost ein entsprechendes Angebot erhält: Die je nach gewähltem Radstand 5,55 oder sogar 5,71 Meter lange Luxuslimousine, auf die ein Begriff wie “Einstiegsbaureihe” trotz faktischer Korrektheit nur schwerlich passen will, hat sich ein Jahr nach dem Marktstart zu einem echten Bestseller entwickelt. Mehr als 3.500 Bestellungen verzeichnen die Briten bisher, was gemessen an Preis und Jahresabsatz der Marke einen enormen Erfolg darstellt. Mit der sportlicheren Black Badge-Variante soll die Limousine nun für noch mehr Kunden unwiderstehlich werden.
Als Kraftquelle dient wie gehabt der 6,75 Liter große BMW V12-Biturbo N74, der nun mit 600 PS und 900 Newtonmeter antritt und damit 30 PS und 50 Newtonmeter mehr als das “Basismodell” bietet. Dank einer deutlich veränderten Charakteristik von Motor und Getriebe dürfte sich das Leistungsplus zwar größer anfühlen als es auf dem Papier wirkt, aber die Motorleistung allein dürfte nur selten der ausschlaggebende Grund für die Wahl des Black Badge-Modells sein.
Mindestens ebenso wichtig wie die gesteigerte Leistung sind nämlich die Anpassungen an Fahrwerk und Lenkung, die gemeinsam mit dem lebendigeren Antrieb für ein wesentlich unterhaltsameres Fahrerlebnis sorgen sollen: Stehen beim regulären Ghost Luxus und Komfort im Mittelpunkt, so verfügt der Black Badge ergänzend hierzu auch über eine sportliche Seite. Im Gesamtpaket soll die neue Charakteristik von Motor, Getriebe, Fahrwerk, Allradantrieb, Hinterachs-Lenkung und Bremse dafür sorgen, dass die Fahrt mit dem Ghost auch für dynamisch orientierte Kunden am Steuer immer ein Erlebnis ist.
Typisch Rolls-Royce ist, dass dabei auch der Komfort weiterhin nicht zu kurz kommt und der Ghost Black Badge keineswegs mit den meist ebenfalls im Fuhrpark vorhandenen Supersportlern konkurrieren will. Statt Leichtbau stehen also weiterhin Exklusivität und das Streben nach absoluter Perfektion im Vordergrund. Wer wissen will, wie weit dieses Streben reicht, muss sich nur eine einzige Zahl vor Augen führen: Um dem Ghost das dunkelstmögliche Schwarz spendieren zu können, kommen pro Auto nicht weniger als 45 Kilogramm tiefschwarze Farbe zum Einsatz – wenn sich der Kunde nicht für eine der 43.999 anderen Farben in der regulären Farbpalette entscheidet oder sich abweichend davon einen farblichen Sonderwunsch realisieren lässt.