Der aktuelle BMW M2 Competition wird von Kunden in aller Welt für sein extrem ausgewogenes Setup geliebt, aber um auf der Tuning-Messe SEMA in Las Vegas aufzufallen, ist Ausgewogenheit kein wirklich guter Ansatz. Peter Filippo hat sich deshalb dafür entschieden, ein möglichst mächtiges Ausrufezeichen zu setzen – und das auf die amerikanische Art: Der mit 410 PS keineswegs schwachbrüstige BMW Biturbo-Reihensechszylinder S55 mit seinen 3,0 Liter Hubraum wurde für seinen Umbau durch einen 6,2 Liter großen HEMI-V8 aus den SRT Hellcat-Modellen ersetzt, wodurch dem für US-Verhältnisse fast schon zierlichen Kompaktsportler auch auf einer amerikanischen Tuning-Show neugierige Blicke garantiert sind.

Der Hellcat-Achtzylinder hat nicht nur mehr als doppelt so viel Hubraum wie der ab Werk verbaute Sechszylinder, er spielt mit über 700 PS auch in einer völlig anderen Leistungs-Liga: Je nach Ausbaustufe gibt Dodge zwischen 717 und 808 PS sowie bis zu 959 Newtonmeter für das mächtige Kompressor-Triebwerk an. Dass der HEMI-V8 mehr Platz benötigt als der Serien-Motor, versteht sich von selbst: Fahrer-Sitz, Lenkrad und Pedalerie rücken bei dem Extrem-Umbau aus Rücksicht auf Motor und Getriebe ein gutes Stück nach hinten und verdeutlichen so, wie tiefgreifend der Eingriff in die Strukturen des BMW M2 Competition ausfällt.

Ein Überrollkäfig, leichte Polycarbonat-Scheiben und ein vielfach einstellbares Rennsport-Fahrwerk machen deutlich, dass der BMW M2 aus dem Filippo Speed Shop nicht nur auf gerader Strecke punkten soll. Ob er auf der Rennstrecke ähnlich ausgewogen wie ein serienmäßiger BMW M2 unterwegs und vergleichbar spielerisch ans Limit zu bringen ist, muss er aber erst noch beweisen – es wäre zumindest keine Überraschung, wenn der bayerische Kompaktsportler durch die V8-Transplantation wesentlich frontlastiger geworden wäre.

Dass der Hellcat-V8 selbst in der Redeye-Variante in Sachen Performance durchaus auch deutsche Konkurrenz hat, musste er kürzlich im Drag-Race mit dem BMW M5 CS erleben. Klar ist aber auch: Um auf der SEMA aufzufallen, ist ein US-V8 mit Sicherheit die spektakulärere Option als ein BMW-V8 im M2 Competition.