BMW befindet sich auf direktem Kurs an die Spitze des Premium-Segments 2021. Nach dem dritten Quartal konnte sich die Kernmarke der BMW Group einen Vorsprung von mehr als 110.000 Einheiten auf Mercedes erarbeiten und sollte damit unter normalen Umständen kaum noch einzuholen sein – diese normalen Umstände sind derzeit aber alles andere als selbstverständlich, denn bedingt durch die Lieferschwierigkeiten im Zuge von Halbleiter-Krise und Chip-Mangel wissen wohl selbst innerhalb der Unternehmen nur wenige Manager, wie sich der Absatz im vierten Quartal entwickeln wird.
Wie groß die Schwankungen derzeit ausfallen können, hat das 3. Quartal 2021 deutlich gezeigt: Mehr als 96.000 Einheiten des aktuellen Vorsprungs von BMW auf Mercedes entfallen allein auf die letzten drei Monate, bis zum Halbjahr sah das Duell der deutschen Premium-Marken noch wesentlich knapper aus. Gerade im dritten Quartal litt Mercedes allerdings wesentlich stärker als BMW unter den Liefer-Engpässen, die derzeit allen Autobauern extrem zu schaffen machen.
Leidtragende der Halbleiter-Krise sind auch die Kleinwagen-Marken MINI und Smart, denn beide waren im dritten Quartal weit von den Zahlen des Vorjahres entfernt. Mit 224.838 Einheiten seit Jahresbeginn spielt MINI dennoch in einer ganz anderen Absatz-Dimension als Smart, das mit 26.676 Einheiten kaum wesentlich zu den Verkaufszahlen der Mercedes-Benz Cars-Sparte beitragen kann. Im Wettstreit zwischen BMW Group und Mercedes-Benz Cars kann man also sicher von einer Vorentscheidung sprechen, selbst wenn das vierte Quartal bei den Kernmarken noch Überraschungen bereithalten sollte.
Sowohl die BMW Group als auch Daimler weisen bei ihren Zahlen auf die starke Performance der Elektroautos und Plug-in-Hybride hin. Mercedes freut sich über 61.652 Fahrzeuge mit Stecker in Q3 2021, seit Jahresbeginn kommen die Stuttgarter schon auf 184.369 Elektroautos und Plug-in-Hybride. Allerdings ist Mercedes auch in dieser Hinsicht nur zweiter Sieger und muss sich der BMW Group klar geschlagen geben: Die Münchner melden 78.333 BEV und PHEV für Q3 2021 sowie 231.576 entsprechende Neuzulassungen seit Jahresbeginn.
Die Verantwortlichen der Unternehmen kommentieren den Absatz nach dem dritten Quartal wie folgt:
Britta Seeger (Mitglied des Vorstands der Daimler AG und der Mercedes Benz AG verantwortlich für Vertrieb): “Beim EQS ist der Auftragseingang sehr erfreulich, obwohl wir erst im August mit dem Verkauf begonnen haben. Auch der EQE, den wir erstmals auf der IAA in München vorgestellt haben, stieß bei Medien, Händlern und Kunden auf sehr positive Resonanz. Die Nachfrage nach Mercedes-Benz Fahrzeugen bleibt auch im Elektrozeitalter ungebrochen hoch.”
Pieter Nota (Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb): “Der Absatzerfolg der vergangenen neun Monate bestätigt: Unsere Kunden schätzen unser starkes, nachhaltiges und emotionales Produktportfolio. Den Engpass in der Versorgung mit Halbleitern konnten wir bislang durch eine starke operative Leistung abfedern. Wir sind zuversichtlich, unsere ambitionierten Vertriebsziele zu erreichen und damit für das Gesamtjahr 2021 ein solides und profitables Wachstum zu erzielen.
Seit Jahresbeginn konnten wir den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge mehr als verdoppeln und damit unsere eindrucksvolle E-Offensive unterstreichen.
Mit dem BMW iX und dem BMW i4 bringen wir ab November zwei neue Fahrzeuge in den Markt, die den Hochlauf der Elektromobilität weiter beschleunigen werden. Die weltweiten Auftragseingänge spiegeln bereits heute die hohe Begeisterung unserer Kunden für diese neuen Modelle wider.”