Am vergangenen Donnerstag wurde die Polizei München zu einem einigermaßen kuriosen Einsatz ins BMW Werk München gerufen: Ein scheinbar unter Drogen-Einfluss stehender 41-jähriger aus dem Landkreis Pfaffenhofen war ins Stammwerk der BMW Group eingedrungen und sorgte dort für allerlei Chaos. Vorausgegangen war der Tat offenbar ein Einbruch in einer mobilen Corona-Teststation, denn dort konnte sich der Mann mit einem medizinischen Einweg-Schutzanzug und anderen Utensilien ausrüsten. Laut Meldung der Polizei ging er nun im Schutzanzug zum BMW Werk und gab sich dort als Mitarbeiter der Teststation aus, um auf das Gelände zu gelangen.
Während bis hierhin keine größeren Schäden zu beklagen waren, ging es nun rabiater zur Sache: Der unter Drogeneinfluss stehende verschaffte sich Zutritt zu den Umkleideräumen des Werks und brach dort die Spinde mehrerer Mitarbeiter auf, die gerade im Werk ihrer Arbeit nachgingen. Die dabei gefundenen Kleidungsstücke zog sich der Mann allem Anschein nach über den Schutzanzug, was ein ziemlich merkwürdiges Bild abgegeben haben dürfte. Nachdem er bereits die Kleiderschränke aufgebrochen hatte, beschädigte er noch weitere Einrichtungsgegenstände, bevor er das Gebäude verließ.
Beendet war der ungewöhnliche Besuch im BMW Werk München damit aber noch nicht: Als nächstes kletterte der 41-jährige auf eine Kehrmaschine, setzte sich ans Steuer und fuhr damit über das Werksgelände. Laut Meldung der Polizei fuhr er mit der Kehrmaschine auch auf öffentlichen Verkehrsgrund, was ihm endlich die volle Aufmerksamkeit eines echten BMW-Mitarbeiters einbrachte. Als Fluchtwagen war die Kehrmaschine eher ungeeignet, weshalb der Täter vom Sicherheitspersonals schnell überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden konnte.
Immerhin konnten dem 41-jährigen nach der Festnahme die zwischenzeitlich entwendeten Kleidungsstücke wieder abgenommen werden, diese befanden sich also schnell wieder in den Händen der eigentlichen Eigentümer. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Zwischenfall auch dafür sorgen, dass beim Einlass auf das Werksgelände in Zukunft noch genauer hingesehen wird – ein medizinischer Schutzanzug allein dürfte ab sofort nicht mehr genügen, um sich als Mitarbeiter einer Corona-Teststation “auszuweisen”.