320 PS, 7-Gang-DKG, Allradantrieb und eine Werksangabe von 4,7 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 machen klar: Ein aktueller VW Golf R ist längsdynamisch längst in einer Liga unterwegs, die zu Beginn des Jahrtausends noch deutlich exklusiveren Sportwagen vorbehalten war. Dass er außerdem auch querdynamisch einiges drauf hat, hat der Kompaktsportler aus Wolfsburg unter anderem in Vergleichstests mit dem aktuellen BMW M135i bewiesen. Mat Watson von CarWow konzentriert sich in seinem aktuellen Video aber wieder ganz auf die Beschleunigung auf gerader Strecke und hat dafür zu einem nicht wirklich fairen Vergleich geladen: Der Golf R muss gegen den aktuellen BMW M3 Competition (G80) antreten.
Die Power-Limousine aus Garching geht inzwischen mit 510 PS an den Start und spielt ihrerseits in einer Performance-Liga, die für eine Mittelklasse-Limousine lange Zeit unerreichbar schien. Auch im Fall des BMW M3 ist klar, dass die eigentlichen Stärken nicht in der stumpfen Beschleunigung auf der Landebahn eines Flughafens liegen, aber der Vergleich ist dennoch nicht uninteressant – immerhin tritt der VW Golf R mit deutlich weniger Gewicht und dem Vorteil von vier angetriebenen Rädern an, während der schwerere BMW seine Kraft allein über die Hinterräder in Vortrieb verwandeln muss.
Dass es im Duell zwischen VW Golf R und BMW M3 Competition nicht wirklich eng zugeht, liegt also zu einem Gutteil an der starken Arbeit der Traktionskontrolle des Münchners. Bei aktivierter Launch-Control sind alle Systeme so abgestimmt, dass die Kraft bestmöglich auf die Straße kommt und die Werksangabe von 3,9 Sekunden für den Standardsprint erreichbar wird. Was diese acht Zehntelsekunden in der Praxis bedeuten, zeigt das Video von CarWow mehr als deutlich.
Klar ist aber auch, dass VW Golf R und BMW M3 in völlig anderen Preisklassen unterwegs sind: Die Preise für den Golf R beginnen bei knapp über 50.000 Euro, für den M3 Competition müssen knapp 90.000 Euro auf den Tisch gelegt werden. Dass es für so viel Geld auch mehr Performance gibt, versteht sich eigentlich von selbst.
Deutlich knapper wäre das Rennen wohl, wenn der Asphalt feucht oder nass gewesen wäre: Je niedriger der Reibwert, um so größer die Vorteile des Allradantriebs. Auch hierfür gibt es aber inzwischen eine Antwort aus Garching: Der BMW M3 mit M xDrive.