Für junge Menschen ist das Ein- und Aussteigen in ein Auto kein Problem, egal ob es sich dabei um einen Sportwagen wie den BMW i8 mit Flügeltüren und extrem tiefer Sitzposition oder um ein Luxus-SUV wie den X7 handelt. Ältere Menschen hingegen bevorzugen meist Autos mit einer höheren Sitzposition, weil sich hier auch das Ein- und Aussteigen komfortabler gestaltet. Ganz unabhängig vom Alter ist es aber erforderlich, den Kopf beim Einsteigen merklich einzuziehen und so unter das Dach zu bringen. Genau diese Gewohnheit hinterfragt BMW nun mit einem neuen Patent, das in Zukunft möglicherweise für wesentlich bequemeres Ein- und Aussteigen in der Luxusklasse sorgt.
Die von carbuzz.com veröffentlichten Patent-Skizzen zeigen, dass neben der seitlichen Tür auch eine zweite Öffnung ins Dach des Fahrzeugs integriert ist. Wird die normale Tür geöffnet, klappt die Öffnung im Dach nach oben und erlaubt so ein deutlich aufrechteres Ein- und Aussteigen. Während sich die Patent-Skizzen auf die Fond-Türen konzentrieren, wäre die gleiche Lösung natürlich auch für Fahrer und Beifahrer in der ersten Reihe denkbar. Auch wenn sich die meisten Menschen längst an den Ein- und Ausstieg in gebückter Haltung gewöhnt haben, zeigt das Konzept die Bereitschaft zum Verlassen ausgetretener Pfade und damit die unablässige Suche nach komfortableren Lösungen für die Zukunft des Automobils.
Mit Blick auf das zusätzliche Gewicht an der höchsten Stelle des Fahrzeugs ist die Lösung mit einer ergänzenden Dach-Tür vor allem für die Luxusklasse von Interesse: Hier spielt ein möglichst niedriger Schwerpunkt naturgemäß eine weniger wichtige Rolle als bei sportlicheren Autos mit hohem Fahrdynamik-Anspruch.
Für die Akzeptanz und damit auch den Erfolg eines derart neuen Tür-Konzepts ist neben praktischen Vorzügen natürlich auch die Ästhetik der Lösung von entscheidender Bedeutung. Während manche Alternativen zur klassisch vorn montierten Autotür, darunter die unter anderem bei Rolls-Royce gängigen und vorn angeschlagenen “Selbstmörder”-Türen oder auch die bei diversen Sportwagen genutzten Flügeltüren – entweder vorn oder auch oben am Dach montiert – bereits auf eine lange Tradition zurückblicken können, wäre eine Lösung mit zwei gleichzeitig öffnenden Tür-Elementen definitiv gewöhnungsbedürftig.
Ob das Patent eine Serienrelevanz besitzt oder letztlich für immer in den Schubladen für ungenutzte Ideen verstaubt, dürfte auch vom Feedback einiger ausgewählter Personen abhängen: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird BMW das Tür-Konzept nicht nur intern bewerten, sondern auch potenziellen Kunden präsentieren und deren Meinung einholen.