Kaum ein Kürzel elektrisiert MINI-Freunde so sehr wie „GP“. Die Krönung der John Cooper Works-Modelle der MINI-Dreitürer ist in mittlerweile dritter Generation das heißeste Modell der britischen BMW-Tochter. Nun dürfen auch Tuning-Freunde hellhörig werden, denn ein holländischer Tuner hat sich dem MINI JCW GP3 angenommen. Schon der “herkömmliche” MINI JCW ist eine richtige Spaßrakete, doch mit den GP- Modellen legten die Briten stets noch eine ordentliche Schippe oben drauf, nahmen weniger Rücksicht auf Alltagstauglich- und Sozialverträglichkeit und legten den Fokus noch konsequenter auf Fahrspaß und Performance.
Für Besitzer des auf 3.000 Einheiten limitierten MINI JCW GP F56 bietet Tuning-Spezialist MINIspeed aus Den Haag nun ein Tuningpaket an, dass die wenigen Schwächen des 306-PS-Sportlers ausmerzen soll. Im Fokus standen Leistung, Handling und Sound: Es beinhaltet ein Fahrwerks-Kit mit zwei Abstimmungsoptionen, eine neue Bereifung, eine nochmals erhöhte Motorleistung sowie eine neue Abgasanlage. Im Detail handelt es sich beim Fahrwerk um das sogenannte 5100er-Kit von AST Suspension. Es wurde speziell für den GP3 angepasst, indem Feder- und Federbeincharakteristik verändert wurden. Dabei hat der Kunde die Wahl zwischen einer etwas weicheren Alltagsabstimmung, die laut MINIspeed am besten zum Charakter des GP passt, und einer harten Rennstreckenabstimmung.
Für den optimalen Bodenkontakt wurden Michelin Cup 2 in der Dimension 235/45R18 aufgezogen. Dabei soll ein im Vergleich zur Serie besserer Kompromiss zwischen Leistung und Geräuschpegel gefunden worden sein. Zusätzlich wurde die Geometrie der Aufhängung an die Bereifung angepasst.
Die Motorleistung steht beim MINI JCW GP3 schon ab Werk im krassen Gegensatz zu den kompakten Abmessungen: 306 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment klingen definitiv nicht nach einem gewöhnlichen Kleinwagen. MINIspeed hat trotzdem Hand angelegt und den 2-Liter-Vierzylinder BMW B48 auf rund 330 PS und 500 Newtonmeter gebracht. Nicht zuletzt Schuld daran hat die Abgasanlage: Eine cat-back Anlage von Milltek wurde verbaut, die auf Wunsch auch das beliebte Knallen im Schubbetrieb ermöglichen soll.
Wenn selbst das nicht reicht, bietet MINIspeed auch ein noch stärkeres Tuningpaket an. Die Motorleistung steigt hierbei auf über 350 PS, das Drehmoment klettert auf bis zu 530 Newtonmeter. Ermöglicht wird dieses Leistungsplus durch einen Ladeluftkühler von Airtec und einer zusätzlichen Milltek-Downpipe, wahlweise mit oder ohne Sportkatalysator.
Wie auf den Bildern zu sehen, bekam der GP3 von MINIspeed auch optische Finessen spendiert. Inspiriert vom Ford Escort RS Cosworth, der vom selben Designer wie der erste New Mini entworfen wurde, ist der MINI blau-weiß ausgeführt. Konkret heißen die Farben Blue Gem Vinyl und Avery’s Gloss White von Teckwrap. Das Streifendesign soll an frühere MINI- Sondermodelle erinnern. Außerdem wurden die ausgestellten Kotflügelverkleidungen mattschwarz und die Räder in schwarz-weiß hochglänzend lackiert.
Im Innenraum bekam das Lenkrad eine neue Mischpolsterung aus Leder und Alcantara. Diverse Carbonteile wurden an Lenkrad und Armaturenbrett verbaut. Als Highlight darf der Beifahrer auf ein eigenes Display blicken, wie es beispielsweise auch im Porsche Taycan zu finden ist. Hier können unter anderem Motortemperatur und -Drehzahl abgelesen werden.
Trotz des bereits stimmigen Tuningpakets dürfen Interessenten aus einer Vielzahl weiterer Tuningoptionen von MINIspeed wählen und sich ihren MINI so noch individueller gestalten. Dabei bietet der Tuner auch für sämtliche anderen MINI-Modelle diverse Anpassungen optischer und technischer Natur an, sodass nicht nur die glücklichen GP3-Besitzer in den Genuss der nachträglichen Individualisierung kommen.
MINIspeed hat den GP3 mit dem Tuning-Paket konsequent weitergedacht und an genau den Stellen geschraubt, die bei einem schon immer maximal unvernünftigen Auto möglichst kosteneffizient weitere spürbare Vorteile bringen.
(Bilder & Infos: MINIspeed / Beek Auto Racing B.V.)