Daimler nutzt die IAA 2021 in München für einen Frontal-Angriff auf BMW: Mit dem neuen Mercedes EQE, dem Mercedes-AMG EQS 53 und dem Mercedes-AMG GT 63 S E Performance zeigen die Stuttgarter gleich drei elektrifizerte Modelle, denen BMW derzeit keinen direkten Rivalen entgegenstellen kann. Zwar befinden sich Modelle wie der EQE-Rivale BMW i5, die EQS-Alternative BMW i7 und auch ein Power-Hybrid der BMW M GmbH längst in der Entwicklung, von der Enthüllung entsprechender Serienfahrzeuge sind die Münchner aber in allen drei Fällen noch ein paar Monate entfernt.
Mit dem Mercedes EQE bringen die Stuttgarter nun auch eine Elektro-Variante der E-Klasse auf den Markt und besetzen damit ein Segment, in dem der BMW i5 erst 2023 antreten wird. Sowohl technisch als auch optisch präsentiert sich der EQE als kleiner Bruder des bereits vorgestellten EQS, beide Fahrzeuge nutzen die noch sehr junge Elektro-Architektur von Mercedes-Benz. Während der Fokus beim EQS ganz auf Luxus liegt, soll der knapp 4,95 Meter lange und 1,51 Meter hohe Mercedes EQE deutlich mehr Sportlichkeit bieten und auch Fahrer mit einem etwas höheren Fahrdynamik-Anspruch begeistern können.
Zumindest für den Moment reden die Schwaben nur über die Eckpunkte des Mercedes EQE 350, der seine Hinterräder mit 215 kW oder 292 PS sowie bis zu 530 Newtonmeter Drehmoment antreibt. Direkt zum Marktstart soll auch eine zweite Variante zur Verfügung stehen, über die erst später gesprochen werden soll. Außerdem kündigen die Schwaben bereits eine höchstwahrscheinlich mit Unterstützung von AMG entwickelte Performance-Variante mit rund 500 kW – das entspricht imposanten 680 PS! – an, die unter anderem gegen die möglicherweise als BMW i5 M60 antretende i5-Variante der M GmbH antreten wird.
Dank des 90 kWh großen Lithium-Ionen-Akkus soll der Mercedes EQE je nach gewähltem Antrieb und Konfiguration bis zu 660 Kilometer WLTP-Reichweite bieten. So bleibt zwischen den Ladestops genügend Zeit, um den Innenraum mit seinem Hyperscreen genannten Display-Verbund auf der vollen Breite des Armaturenbretts zu erkunden. Im Vergleich zur heutigen E-Klasse mit konventionellem Antrieb ist dabei auch das Raumangebot spürbar größer: 80 Millimeter mehr Innenraumlänge und mehr Schulterraum sorgen für luftige Atmosphäre, die 65 Millimeter höhere Sitzposition verspricht einen guten Überblick, sportliche Fahrer könnten die durch den Akku im Unterboden bedingte Höhe aber durchaus auch als Nachteil empfinden.
Die Markteinführung des Mercedes EQE beginnt ab dem Sommer 2022, rechtzeitig vorher dürften die Stuttgarter dann auch über Preise und die weiteren Motorisierungen sprechen.
(Fotos & Infos: Mercedes-Benz)