In einem insgesamt schwierigen Umfeld konnte BMW Deutschland im August 2021 seinen Platz an der Premium-Spitze des Heimatmarkts verteidigen und den Vorsprung auf Verfolger Mercedes sogar ausbauen. Zwar lag der Absatz von 16.137 Einheiten deutliche 25,1 Prozent unter dem Vorjahresmonat, die Verfolger aus Stuttgart müssen aber sogar einen Rückgang um 50 Prozent vermelden und kommen nur auf 13.945 Neuzulassungen. Einen prozentual weniger starken Einbruch meldet Audi, auch bei einem Minus von lediglich 12,4 Prozent reicht es für die Ingolstädter mit 14.375 Einheiten aber nur zum dritten Rang der deutschen Premium-Anbieter.
Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind es derzeit vor allem die Halbleiter-Engpässe, die hohe Neuzulassungs-Zahlen verhindern. Dass es sich dabei um ein branchenweites Problem handelt, zeigt der Blick auf den Gesamtmarkt: Für ihn ergibt sich bei 193.307 Neuzulassungen ein Minus von 23,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Für das bisherige Gesamtjahr ergibt sich dennoch noch ein leichtes Plus von 2,5 Prozent, aber falls der Chip-Mangel auch im zweiten Halbjahr so stark zuschlägt wie zuletzt, könnten die Neuzulassungen für das Jahr 2021 tatsächlich noch unter dem ersten Corona-Jahr 2020 landen – ein Szenario, das zumindest zu Beginn des Jahres niemand laut aussprechen wollte.
Auch beim Dreikampf der deutschen Premium-Marken spielt die Halbleiter-Krise mit Sicherheit eine Rolle. Für Außenstehende ist es aber annähernd unmöglich zu sagen, welcher Autobauer wie stark betroffen ist und wie groß die Probleme im Vergleich der Anbieter sind. Fakt ist jedenfalls, dass die Mercedes-Neuzulassungen in Deutschland 2021 bisher volle 15,4 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum liegen, während BMW um 4,2 Prozent zulegen konnte. Audi bewegt sich mit 138.305 Einheiten praktisch auf Vorjahresniveau und verfolgt den Zweikampf an der Spitze aus sicherer Distanz.
Ob ganz vorn letztlich BMW oder Mercedes das Rennen machen, lässt sich derzeit unmöglich vorhersehen. Nach acht Monaten führt BMW mit 154.962 Neuzulassungen knapp vor Mercedes mit 152.047 Einheiten, aber dieser Vorsprung kann schon in einem Einzelmonat wieder aufgebraucht sein. Deutlicher werden der Vorsprung der BMW Group und das Gesamtbild, wenn man auch die Tochtermarken MINI (29.383) und Smart (14.332) einbezieht. Außerdem muss erwähnt werden, dass in den Mercedes-Zahlen des Kraftfahrtbundesamts neben Premium-Pkw immer auch leichte Nutzfahrzeuge wie Citan, Sprinter und Vito enthalten sind.
(Grafiken & Infos: KBA)