Mit einer Rundenzeit von 7:40,748 Minuten hat sich der neue Audi RS 3 den Titel des schnellsten Kompaktsportlers auf der legendären Nürburgring Nordschleife gesichert. Zwar lassen sich die Rundenzeiten wie immer nur bedingt vergleichen, weil sie unter vollkommen verschiedenen Umständen zustande gekommen sind, aber ein Ausrufezeichen setzt der Audi RS 3 mit der Bestmarke auf jeden Fall. Zwar beteiligt sich BMW seit mehreren Jahren nicht mehr an der offiziellen Rundenzeiten-Jagd und überlässt das Ermitteln entsprechender Zeiten der Fachpresse, hierbei war der BMW M2 CS mit einer Zeit von 7:42,99 Minuten im sport auto Supertest aber zuletzt rund 2,22 Sekunden langsamer als der neue RS 3.
Ein direkter Vergleich der Rundenzeiten ist allerdings schwierig, denn im Supertest hat Christian Gebhardt nur wenig Eingewöhnungszeit und keine echte Chance, sich optimal mit dem Fahrzeug und den Streckenbedingungen am Tag des Versuchs vertraut zu machen. Im Gegensatz dazu konnte beim Rekordversuch des Audi RS 3 ein optimaler Tag mit idealer Witterung abgepasst werden, damit der seit vielen Monaten an der Entwicklung des Fahrzeugs beteiligte Profi-Rennfahrer Frank Stippler das absolute Maximum aus dem Kompaktsportler herauskitzeln kann.
Mit einer Semi-Slick-Bereifung vom Typ Pirelli P Zero Trofeo R hat der Audi RS 3 auch in dieser Hinsicht kein Potenzial verschenkt. Sowohl die 400 PS des Turbo-Fünfzylinders als auch der Torque Splitter an der Hinterachse konnten unter diesen Bedingungen ihr ganzes Können zeigen und haben zu einer Nürburgring-Rundenzeit beigetragen, die noch vor ein paar Jahren nur für Supersportler erreichbar schien.
Das aktuell schnellste BMW-Serienfahrzeug auf der Nürburgring Nordschleife ist der BMW M4 GTS, für den die Münchner im Jahr 2015 letztmals ähnlichen Aufwand betrieben hatten wie Audi im Fall des RS 3: Der Über-M4 der Generation F82 wurde vom erfahrenen BMW-Testfahrer und -Entwickler Jörg Weidinger durch die Grüne Hölle gejagt und erreichte dabei eine Zeit von 7:27,88 Minuten.
Marvin Schwätter (Technischer Projektleiter des Audi RS 3): “Ich bin stolz auf das gesamte Team. Alle haben hart für diesen Tag gearbeitet. Am Anfang der Entwicklung wussten wir nicht genau, wie schnell unser Kompaktsportler auf der Nordschleife wirklich sein wird. Doch im Rahmen der Dauerlauferprobung haben wir festgestellt, dass wir sehr gute Zeiten erreichen und einen neuen Rekord aufstellen können.”
Frank Stippler: “Wir haben nicht unendlich viele Möglichkeiten einen solchen Rekordversuch zu proben. Am Tag, an dem es darauf ankommt, ist daher immer noch ein wenig Feintuning vonnöten – vor allem in puncto Reifenluftdruck, weil dieser auch die Arbeitsweise des Torque Splitters beeinflusst. Wir haben das erfolgreich gemeistert. Das war ein rundum gelungener Tag.”
(Fotos: Audi)