Friedhelm Wiesmann ist zurück – und das nicht mit der nach ihm und seinem Bruder benannten Firma aus Dülmen, sondern als einer von drei Boldmen. Gemeinsam mit Harald und Michael Käs, unseren regelmäßigen Lesern bereits dank ihres Everytimer-Projekts auf Basis des BMW 1er Cabrio E88 ein Begriff, hat Friedhelm Wiesmann nun die Boldmen GmbH gegründet. Ganz oben steht wie bei den früheren Projekten der drei selbstbewussten Männer die Freude am Fahren dank weiter verfeinerter BMW-Technik. Das Erstlingswerk hört auf den Namen Boldmen CR4 und trägt eine völlig eigenständige Carbon-Karosserie, es hat aber auch die eine oder andere Gemeinsamkeit mit dem BMW Z4 G29.
Doch während vom BMW Z4 Roadster viele tausend Exemplare pro Jahr in Großserie gebaut werden, versteht sich der Boldmen CR4 eher als kleine Serie von Beinahe-Einzelstücken. Das Namenskürzel CR4 fasst dabei schon die wichtigsten Eckpunkte zusammen: Die Außenhaut aus Carbon beschert dem Roadster einen unverwechselbaren Look, die Proportionen fallen dank eines noch etwas flacher liegenden Dachs sogar noch sportlicher aus als beim Z4 – und mit einer Leistung von 408 PS sowie 610 Newtonmeter Drehmoment wird selbst das Z4-Topmodell M40i noch klar übertroffen.
Dem eigenständigen Design zum Trotz steckt unter der langen Haube bewährte Technik von BMW, allerdings hat der Reihensechszylinder B58 eine Leistungssteigerung auf besagte 408 PS erhalten. Serienmäßig mit an Bord sind auch die Achtgang-Automatik von ZF, das Sportdifferenzial an der Hinterachse sowie diverse BMW-Features vom Fahrerlebnisschalter bis zum vollelektrisch öffnenden und schließenden Stoffverdeck. Auf Wunsch kann der CR4 auch mit Head-up-Display und anderen Hightech-Features ausgerüstet werden.
Nicht nur, aber auch dank der Carbon-Außenhaut kommt der Boldmen CR4 auf ein heutzutage für einen derart potenten Roadster beachtlich niedriges DIN-Leergewicht von 1.495 Kilogramm. Das Ergebnis des im Vergleich zum BMW Z4 M40i wesentlich verbesserten Leistungsgewichts ist nicht nur ein noch agileres Fahrverhalten, sondern auch eine bessere Beschleunigung aus dem Stand: Boldmen verspricht, dass die 100er-Marke nach nur 3,9 Sekunden fällt. Auch unabhängig von der Leistung kündigt Boldmen ein extrem intensives Fahrerlebnis an, das nicht nur bei früheren Wiesmann-Kunden Erinnerungen an die guten alten Zeiten wecken soll.
Noch wichtiger dürfte der angesprochenen Klientel aber das umfassende Angebot zur Individualisierung des Roadsters sein: Sowohl bei der Außenfarbe als auch bei der Innenausstattung bestimmen einzig Geschmack und Geldbeutel des Kunden darüber, wie der CR4 gebaut wird. Jeder einzelne Boldmen wird in der Manufaktur in Welden bei Augsburg in Handarbeit finalisiert und dabei exakt nach den individuellen Vorgaben des künftigen Besitzers gestaltet.
Dass ein solches Fahrzeug nicht günstig ist, versteht sich praktisch von selbst: 184.900 Euro sind für die First Thirty Edition zum Auftakt der CR4-Fertigung aufgerufen. Die Boldmen verweisen allerdings darauf, dass dieser Preis mehr als fair ist: Unter Berücksichtigung von Inflation, umfassenderer Serienausstattung und der komplexen Carbon-Außenhaut würde ein ähnlich starker Wiesmann MF4 Roadster heute sogar 220.000 Euro kosten.
(Fotos & Infos: Boldmen GmbH)