Beim Blick auf die aktuellen Elektroautos von BMW fällt schnell auf, dass frische Angebote in der Kompaktklasse fehlen. Mit dem BMW i2 auf 2er-Basis könnte diese Lücke geschlossen werden, die auch durch den nahenden Abschied vom Elektro-Pionier BMW i3 noch sichtbarer wird. Von offizieller Seite wird zwar weiterhin nicht über ein kompaktes Elektroauto gesprochen, aber die Gerüchte rund um einen BMW i2 nehmen unabhängig davon weiter Fahrt auf: drive.com.au berichtet, dass sich die Münchner die weltweiten Namensrechte an dem Kürzel gesichert haben.
Auf eine Quellenangabe verzichten die Australier dabei, obwohl es durchaus Fragen zur Anmeldung geben würde: Schon mit Blick auf die Zukunftssicherheit der eigenen Nomenklatur liegt auf der Hand, dass sich die BMW Group spätestens im Zuge der Registrierung der Kürzel i3 und i8 auch sämtliche anderen möglichen Baureihen-Bezeichnungen von i1 bis i9 gesichert hat. Von daher spricht wenig dafür, dass die Münchner erst jetzt, wenige Jahre vor einem möglichen Marktstart des BMW i2, an diese Kombination gedacht haben. Dennoch lohnt es sich, genauer über die Idee eines BMW i2 nachzudenken.
Die Australier stellen den möglichen BMW i2 in einen direkten Zusammenhang mit den wilden Spekulationen um einen bis zu 1.000 kW oder 1.360 PS starken BMW iM2, der sich angeblich in Vorbereitung befindet. Sollten sich diese Gerüchte bewahrheiten, wäre ein BMW i2 Coupé als entschärfte Variante des iM2 durchaus realistisch – mit erheblich weniger Leistung, weniger radikalem Setup und natürlich wesentlich niedrigerem Preis könnte eine viel größere Zielgruppe angesprochen werden.
Andererseits richtet sich die Elektroauto-Strategie der BMW Group bisher nicht an Halo Cars wie einem iM2 aus, sondern ziel auf möglichst große Stückzahlen: Ein BMW iX3 beteiligt sich ganz bewusst nicht am Leistungs-Wettstreit der Elektro-SUV, sondern verfolgt einen wesentlich vernünftigeren Ansatz. Ein BMW i4 geht völlig selbstverständlich als praktisches Gran Coupé an den Start, weil die zweitürigen 4er eine viel kleinere Zielgruppe ansprechen. Muss ein BMW i2 also auf dem zweitürigen 2er Coupé G42 basieren, das in wenigen Tagen enthüllt wird? Sicher nicht.
Für möglichst große Stückzahlen wäre es sicher zielführender, das Elektroauto BMW i2 auf Basis des 2er Gran Coupé oder der nächsten Generation des 2er Active Tourer aufzubauen. Einfacher wäre die Umsetzung aber sicher auf Basis des Zweitürers: Mit dem BMW i4 und dem iX3 haben die Münchner bereits viele Erfahrungen gesammelt, wenn es um den Umbau der auch vom 2er Coupé genutzten Cluster-Architektur CLAR für Elektroantrieb geht.
Bevor ein i2 auf den Markt kommt, wird es aber auf jeden Fall noch ein anderes kompaktes Elektroauto aus München geben: Der BMW iX1 auf X1-Basis ist in der Elektro-Roadmap eindeutig für das Jahr 2022 eingeplant.
