Mit der spektakulären Rolls-Royce Landspeed Collection erinnert die britische BMW-Tochter an die Zeit der Pioniere und Abenteurer, die vor fast einem Jahrhundert mit spektakulären Fahrzeugen auf der todesmutigen Jagd nach neuen Geschwindigkeits-Rekorden waren. Im konkreten Fall geht es um George Eyston, der die für entsprechende Rekordversuche auch heute noch legendären Bonneville Salt Flats in Utah in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre für mehrere wahnwitzige Fahrten nutzte: Sein Thunderbolt genanntes und immer weiter verbessertes Fahrzeug wurde schließlich von zwei Rolls-Royce Flugzeug-Triebwerken angetrieben, die jeweils über 27 Liter Hubraum verfügten und so beide mehr als 2.000 PS generieren konnten.
Den etwas mehr als zwei Jahre alten Rekord von Malcolm Campbell, der 1935 als erster Mensch mit über 300 Meilen pro Stunde unterwegs war, knackte George Eyston im November 1937. Mit 311 Meilen pro Stunde und dem Aufstellen eines neuen Weltrekords für die schnellste Fahrt auf festem Untergrund gab er sich aber nicht zufrieden, stattdessen wurde, weitere Verbesserungen vorgenommen und der eigene Rekord Ende August 1938 erneut herausgefordert. Mit 345 Meilen stand Eyston allerdings nur kurz an der Spitze, denn John R. Cobb schlug am 15. September mit 350,06 Meilen pro Stunde zurück. Das brachte Eyston zum nächsten Rekordversuch am 16. September 1938: Unglaubliche 357,497 Meilen pro Stunde wurden als Höchstgeschwindigkeit gemessen und in die Rekordbücher eingetragen, das entspricht unfassbaren 575 km/h.
Über 80 Jahre später haben die Landspeed-Rekorde der 1930er nichts von ihrer Faszination verloren, sie inspirieren Menschen auf der Suche nach dem Verschieben von Grenzen bis heute. Die Rolls-Royce Landspeed Collection richtet sich an Menschen, die auch heute bereit sind scheinbar Unmögliches in Angriff zu nehmen. Auf Basis der zweitürigen Luxus-Automobile Wraith und Dawn in ihrer Black Badge-Ausführung werden insgesamt 60 Fahrzeuge (35 Wraith & 25 Dawn) für vermögende Sammler gebaut, die auf der Suche nach einem besonders exklusiven Fahrzeug mit einer spannenden Geschichte sind.
Interieur und Exterieur erinnern mit zahlreichen Details an die mit Rolls-Royce-Triebwerken aufgestellten Weltrekorde, für die eine schwarze Linie als einzige Orientierung für den Fahrer auf den Salzsee gezeichnet wurde. Im Vergleich zum Thunderbolt wirken allerdings selbst die Leistungsdaten der beiden Rolls-Royce Black Badge-Modelle beinahe niedlich: Mit etwas mehr als 600 PS und einer elektronisch auf 250 km/h limitierten Höchstgeschwindigkeit sind sie weit von heutigen Weltrekorden entfernt, nichtsdestotrotz bieten sie ihren Fahrern eine absolut erstklassige Basis für unvergessliche automobile Abenteuer.