Schon im vergangenen November wurde das Design des BMW iX enthüllt und auch die ungefähren technischen Eckpunkte sowie die Preise sind seit langer Zeit bekannt, auf viele andere Werte und konkrete Zahlen zu Reichweite und Fahrleistungen mussten Interessenten aber bis heute warten. Nun lüften die Münchner endlich auch die letzten Geheimnisse vor dem Marktstart und verraten, mit welchen Technik-Paketen der BMW iX xDrive40 und das vorläufige Topmodell iX xDrive50 an den Start gehen werden. Die Rolle des Topmodells wird der iX xDrive50 allerdings nicht lange behalten, denn auch der BMW iX M60 mit über 600 PS scharrt schon mit den Hufen.
Konkret kommt der BMW iX xDrive40 mit 240 kW oder 326 PS sowie einem System-Drehmoment von 630 Newtonmeter, das genügt für eine Zeit von 6,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Lithium-Ionen-Akku hat eine Netto-Kapazität von 71 kWh und ermöglicht eine WLTP-Reichweite von 425 Kilometern. Nicht nur wesentlich stärker und schneller, sondern bei Bedarf auch länger am Stück unterwegs ist der BMW iX xDrive50: Das vorläufuge Topmodell bietet 523 PS und 765 Newtonmeter Drehmoment, beschleunigt in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 und kommt dank des 105,2 kWh großen Akkus auf eine WLTP-Reichweite von 630 Kilometern. Beide Akkus sind im Optimalfall in kaum mehr als 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen.
Neben den Antrieben zählen auch die eigenständige und exklusiv dem BMW iX vorbehaltene Aluminium Spaceframe-Architektur sowie die Carbon Cage Fahrgastzelle zu den bisher gut gehüteten Geheimnissen des Elektro-SUV. Die an geeigneten Stellen mit Carbon verstärkte Karosserie soll einen optimalen Mix aus Steifigkeit, Gewicht, Sicherheit und Fahrdynamik bieten und wird von einer Außenhaut umgeben, die den Effizienz-Anspruch mit einem cW-Wert von 0,25 unterstreicht. Die bei geöffneten Türen und Klappen prominent sichtbaren Carbon-Elemente im Seiten-, Dach- und Heckbereich erinnern die Fahrer bei fast jeder Fahrt daran, wo das Leichtbau-Material zum Einsatz kommt.
Das Fahrwerk des BMW iX besteht aus Doppelquerlenker-Vorderachse und Fünflenker-Hinterachse, beide sind möglichst starr an die Karosserie angebunden. Zugunsten der Steifigkeit kommt ein zusätzliches Schubfeld im Vorderwagen zum Einsatz. Die beiden Elektro-Motoren sind direkt in die Achsträger integriert und dort elastisch gelagert, damit sie weder Vibrationen noch vermeidbare Geräusche in den Innenraum bringen. Gemeinsam sorgen beide Motoren für einen intelligent gesteuerten Allradantrieb, dessen permanente vollvariable Kraftverteilung je nach Fahrsituation und Fahrmodus das gesamte Spektrum von reinem Heckantrieb bis zu maximaler Traktion beherrscht.
Die Aktornahe Radschlupfbegrenzung0 ARB, unter anderem bekannt aus dem i3 und der 1er-Reihe, hilft mit extrem schnellen Regeleingriffen, weil die Technik direkt in die Motorsteuerung integriert ist. Die optionale Zweiachs-Luftfederung mit stufenloser radindividueller Regulierung und die Integral-Aktivlenkung genannte Hinterachslenkung machen den Komfort-Anspruch deutlich: Auch wenn die Fahrdynamik des BMW iX Eindruck machen soll, ist das große Elektro-SUV zweifellos auch Luxus und Langstreckenkomfort verpflichtet.
Im Innenraum bietet der BMW iX nicht nur jede Menge Platz, sondern auch iDrive 8 und das neue Curved Display. Interessant ist die neue Funktion Augmented Reality Video, die zum Beispiel das Einblenden von Navigations-Hinweisen oder Points of Interest direkt im Live-Bild der Umgebungskameras ermöglicht. Dank Split Screen-Funktion kann diese Ansicht auch nur einen Teil des Displays einnehmen, während andere Bereiche mit klassischen Navigations-Karten oder völlig anderen Informationen bespielt werden.
Bei den Fahrerassistenzsystemen waren die Erwartungen an den BMW iX extrem hoch. Ob er diesen gerecht werden kann, wird die Zukunft zeigen. Sicher ist bisher nur, dass die Hardware an Bord beeindruckende Möglichkeiten schafft: Die Fähigkeit zur Datenverarbeitung übersteigt alle bisherigen Modelle um mindestens das 20-fache. Wesentlich leistungsfähigere Sensoren, zum Beispiel die erstmals in einem Serienautomobil eingesetzte 8-Megapixel-Kamera an der Front und das ebenfalls vollkommen neuartige Frontradar mit bis zu 300 Meter Reichweite und der Fähigkeit zur Erfassung und Unterscheidung von Objekten auf mehreren vertikalen Ebenen, sollen nach und nach neue Features erlauben.
In Summe sorgen nicht weniger als 5 Kameras, 5 Radarsensoren und 12 Ultraschallsensoren für ein exaktes Abbild vom Umfeld des BMW iX. Für die Übertragung der vom Fahrzeug gesammelten Daten und den Austausch mit der BMW Cloud nutzt der iX seine integrierte 5G eSIM. Diese kommt auch zum Einsatz, wenn mit Hilfe von Remote Software Upgrades neue Software-Versionen ins Auto übertragen werden. Mittelfristig soll so autonomes Fahren gemäß Level 3 möglich werden, wenn der Gesetzgeber entsprechende Systeme erlaubt. Schon jetzt verspricht BMW deutlich erlebbare Verbesserungen aller bekannten Assistenzsystem-Funktionen.
Schon etwas länger bekannt sind die Preise des BMW iX: Das Elektro-SUV wird in Deutschland als xDrive40 zu Preisen ab 77.300 Euro verkauft, der stärkere iX xDrive50 kostet mindestens 98.000 Euro. Im Großen und Ganzen bewegt sich der BMW iX damit auf einem ähnlichen Niveau wie ähnlich starke X5 mit konventionellem Antrieb. Wie gut das Gesamtpaket bei den Kunden ankommt, zeigt sich noch in diesem Jahr: Im November 2021 feiert der iX seinen weltweiten Marktstart.
Neben zahlreichen Eindrücken vom Exterieur gibt es nun auch weitere aussagekräftige Bilder vom Innenraum mit Curved Display und iDrive 8 sowie vom Kofferraum des BMW iX:
