Nun kommt der neue M4 auch ohne Dach: Mit dem BMW M4 Cabrio G83 komplettiert die M GmbH ihr Angebot in der zweitürigen Mittelklasse und verzichtet auch dabei nicht auf die eine oder andere Bestmarke. Wie angekündigt geht das M4 Cabrio immer mit dem Allradantrieb M xDrive an den Start und ist auch deshalb kein Leichtgewicht, aber wie schon bei den Vorgängern erwächst die Faszination auch bei der neuen Generation ganz wesentlich aus der Kombination des Cabrio-Feelings mit beachtlicher Fahrdynamik – und wer sich einmal ins Offenfahren verliebt hat, zieht permanent geschlossene Automobile oft ohnehin nur noch als Notlösung zur Überbrückung besonders kalter Monate in Betracht.
Nach unseren Berichten der letzten Monate kann das BMW M4 Cabrio G83 unseren regelmäßigen Lesern keine großen Überraschungen mehr bieten, schließlich waren sowohl die Optik als auch die wesentlichen technischen Daten seit einigen Wochen weitestgehend bekannt: Der offene M4 kommt stets in der Competition-Variante mit 510 PS, 650 Newtonmeter Drehmoment und Achtgang-Automatik, das für M4 Coupé und M3 Limousine angebotene Basismodell mit 480 PS und Handschalter wird beim Cabrio nicht angeboten.
Das Stoffdach profitiert wie bei den schwächeren Varianten des BMW 4er Cabrio G23 von der Flächenspriegel-Ausführung, die es besonders elegant und glattflächig wirken lässt. Das Öffnen und Schließen des Verdecks ist bei bis zu 50 km/h auch während der Fahrt möglich und dauert rund 18 Sekunden. Wesentlich wichtiger als dieser Wert dürfte den meisten Kunden sein, dass der Kofferraum auch bei geöffnetem Verdeck eine vielseitig nutzbare Größe behält: Bis zu 300 Liter stellen die Vorgänger mit Metall-Klappdach klar in den Schatten, bei geschlossenem Dach sind sogar bis zu 385 Liter Stauraum vorhanden.
Doch auch wenn das Kofferraumvolumen im Alltag wichtig ist, spielen bei einem M4 andere Daten die Hauptrolle. Und auch hier ist die Verbesserung gegenüber den Vorgängern eklatant: Wenn sich der 510 PS starke Biturbo-Reihensechszylinder auf griffigem Asphalt austoben darf, fällt die 100er-Marke nach nur 3,7 Sekunden – der Vorgänger war selbst in seiner schnellsten Variante volle sechs Zehntel langsamer. Noch eklatanter wird der Vorsprung des neuen Freiluft-Sportlers, wenn der Untergrund weniger griffig ist: Wann immer die Traktion der heckgetriebenen Vorgänger an ihre Grenzen kam, dreht die Neuauflage mit Allradantrieb erst richtig auf.
Wer die Agilität und Unterhaltsamkeit des reinen Hinterradantriebs genießen will, hat dazu aber auch im neuen M4 Cabrio jederzeit die Möglichkeit: Bei deaktiviertem DSC kann der M xDrive über das iDrive-Menü in den Modus 2WD gebracht werden, der das Fahrzeug zum konsequenten Hecktriebler macht. Für maximale Performance, sowohl im öffentlichen Straßenverkehr als auch auf der Rennstrecke, ist der Modus 4WD Sport aber zweifellos die bessere Option: Das Grundsetup des vollvariablen Allradantriebs ist dann agilitätsfördernd sehr hecklastig, dennoch unterstützen die Vorderräder beim effektiven Umwandeln der 510 PS in spürbaren Vortrieb.
Obwohl das Gewicht des M4 Cabrio aufgrund der zusätzlichen Versteifungen und des Allradantriebs an der Zwei-Tonnen-Marke kratzt, sind die Fahrleistungen über jeden Zweifel erhaben: Für den Sprint von 0 auf 200 nennt die M GmbH einen Wert von 13,1 Sekunden, der Zwischensprint von 80 auf 120 ist im vierten Gang innerhalb von 2,8 Sekunden erledigt. Die Höchstgeschwindigkeit wird ab Werk auf 250 km/h limitiert, gegen Aufpreis sind mit dem optionalen M Driver’s Package aber auch bis zu 280 km/h drin. Ja, richtig gelesen: Das Cabrio darf nicht ganz so schnell wie Coupé und Limousine fahren, denn die beiden permanent geschlossenen Brüder werden erst bei 290 km/h künstlich eingebremst.
Auf den ersten Fotos sehen wir das neue BMW M4 Cabrio G83 gleich in einer matten Lackierung, die perfekt zum selbstbewussten Auftritt mit der markanten Mega-Niere passt: Frozen Portimao Blue macht den offenen M4 endgültig zum Hingucker, an dem kaum ein Auto-Fan vorbeischauen kann. In freier Wildbahn darf der Viersitzer schon in wenigen Wochen glänzen, denn der Marktstart ist bereits für den Juli 2021 geplant. Die Preise beginnen in Deutschland bei 98.500 Euro, im Vergleich zum M4 Competition Coupé mit M xDrive entspricht das einem Cabrio-Aufpreis von 3.500 Euro.