Der Audi RS e-tron GT ist nicht nur aufgrund seines Elektroantriebs spannend, er stellt auch das gewohnte Fahrverhalten von Autos aus Ingolstadt auf den Kopf: Die Nähe zum Porsche Taycan beschert dem e-tron GT eine Fahrdynamik und ein Fahrspaß-Potenzial, das nicht nur Chris Harris nachhaltig staunen lässt. “Why is an Audi doing that?” fragt der Drift-Profi im Top Gear-Vergleich, während er mit dem Audi quer durch eine Wechselkurve treibt und offenbar ganz anders unterwegs sein kann als mit bisherigen Audis.
Das Überraschungspotenzial eines BMW M5 CS ist in diesem Vergleich deutlich geringer, denn die Power-Limousine aus Garching hat ihre enorme Performance schon unzählige Male unter Beweis gestellt. In der CS-Ausbaustufe ist der M5 nicht weniger als der bisher stärkste und schnellste Serien-BMW aller Zeiten und niemand hätte etwas anderes als überragende Rennstrecken-Performance von ihm erwartet.
Welches der beiden Fahrzeuge mehr Emotionen versprüht, liegt wie immer im Auge des Betrachters, auch wenn Chris Harris einen klaren Favoriten hat. Der Vergleich zeigt aber auch, dass sich mit der Elektromobilität diverse scheinbar unverrückbare Tatsachen der Verbrenner-Ära grundlegend verschieben werden. Egal ob Audi RS e-tron GT oder auch die nächste Generation des Audi A6: Im Elektro-Zeitalter werden mehr und mehr Marken eine ausgeglichene Gewichtsverteilung und Hinterradantrieb oder zumindest eine stark hecklastige Kraftverteilung bieten können. Gibt man diese Basis in die Hände einer fähigen Sport-Abteilung, werden zahlreiche äußerst unterhaltsame Spaßmaschinen aus durchaus unerwarteten Richtungen auf uns zukommen.
Ein offenes Geheimnis ist, dass auch in Garching längst an Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antrieb gearbeitet wird. Auf den noch 2021 startenden BMW i4 M50 werden im Lauf der nächsten Jahre diverse andere Modelle folgen, die lokal emissionsfreien Fahrspaß bieten sollen. Wer dabei am Ende die Nase vorn hat, wird sich erst in ein paar Jahren sagen lassen.