Wenn andere Autos zügiges Fahren verhindern, hat sich sicher schon so mancher BMW-Fahrer ein Blaulicht gewünscht. Für ähnlich freie Bahn könnte man natürlich auch einfach einem Polizeiauto im Einsatz folgen – dachte sich zumindest ein BMW-Fahrer auf der A 1 in Richtung Münster. Offenbar hatte er ein ähnliches Ziel wie der Polizist vor ihm und hing sich deshalb einfach in seinen Windschatten.
Was nach einer kuriosen Momentaufnahme klingt, nutzte der BMW-Fahrer offenbar ziemlich ausdauernd: Insgesamt knapp 40 Kilometer fuhren das Polizeiauto und der ungebetene Verfolger als Doppelpack über die A 1. Bei der Fahrt am frühen Freitag-Nachmittag wurden laut Polizeibericht Geschwindigkeiten von annähernd 200 km/h erreicht, was den BMW-Fahrer aber nicht abschrecken konnte: Er blieb konsequent dicht hinter dem Einsatzfahrzeug und nahm es dabei auch mit dem Sicherheits-Abstand nicht so genau.
Während der Polizist im führenden Fahrzeug mit Blaulicht und Sonderrechten auf dem Weg zu einem Unfall mit Personenschaden war, wollte der 36-jährige BMW-Fahrer vermutlich nur schneller ins Wochenende kommen. Dass er dabei sowohl den Polizisten vor sich als auch sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer gefährdete, nahm er offenbar billigend in Kauf.
Pech für den BMW-Fahrer: Andere Einsatzfahrzeuge von Polizei und Rettungsdienst waren schneller an der Unfallstelle und konnten den Polizisten im Führungsfahrzeug von seiner eigentlichen Aufgabe entbinden. Nach einer brenzligen Situation, in der der BMW fast mit einem anderen Auto kollidiert wäre, stoppte der Polizist seinen ungebetenen Verfolger und bereitete der schnellen Fahrt über die A 1 nach fast 40 Kilometern ein jähes Ende.
Statt einer schnelleren Ankunft im Wochenende dürfte der 36-jährige BMW-Fahrer deutlich später zu Hause angekommen und zudem für längere Zeit Fußgänger sein: Sein Führerschein wurde noch an Ort und Stelle beschlagnahmt. Ihn erwartet außerdem ein Strafverfahren wegen grob verkehrswidrigem und rücksichtslosem Verhalten und Straßenverkehrsgefährdung.
Ganz abgesehen von den persönlichen Konsequenzen hat der 36-jährige natürlich auch dem Image von BMW-Fahrern im Allgemeinen einen Bärendienst erwiesen: Wer Rettungskräfte im Einsatz behindert oder unnötig gefährdet, sammelt mit Sicherheit keine Sympathiepunkte.