Modelle wie der BMW X3 und der Porsche Macan mögen bei Anhängern der klassischen Werte ihrer Marken noch immer mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet werden, für den wirtschaftlichen Erfolg sind sie aber von enormer Bedeutung. Das zeigt sich nicht nur in den finanziellen Kennzahlen der Autobauer, sondern auch an den hohen Verkaufszahlen in vielen wichtigen Märkten und damit im Straßenbild. So war der X3 auf dem US-Markt 2020 die meistverkaufte BMW-Baureihe und auch bei Porsche zählt der Macan schon seit Jahren zu den absoluten Bestsellern. Im Elektro-Zeitalter könnte die Bedeutung der Mittelklasse-SUV noch weiter zunehmen, denn in den hochgelegten Modellen lässt sich der Akku einfach leichter unterbringen als in flachen Limousinen.
Während die Fans ihren Fokus dennoch weiter auf Ikonen wie BMW M3 oder Porsche 911 richten dürften, schauen die Betriebswirte schon lange viel intensiver auf das Boom-Segment der Mittelklasse-SUV. Mit dem neuen Porsche Macan 2023 rückt nun ein X3-Rivale auf den Schirm, der seinen bisher unumstrittenen Rang als dynamischstes Angebot seiner Klasse weiter festigen will. Dazu setzt Porsche auf eine konsequente Ausrichtung und bringt den neuen Macan ausschließlich als Elektroauto auf den Markt. So stößt der Porsche ins Segment des BMW iX3 vor und verabschiedet sich deutlich früher als die Münchner vom konventionellen Antrieb mit Verbrennungsmotor.
Mit den ersten Erlkönig-Fotos vom Porsche Macan 2023, die die Zuffenhausener der Einfachheit halber gleich selbst veröffentlicht haben, rückt also auch die Notwendigkeit für sportlichere Varianten des BMW iX3 näher: Bisher ist das Elektro-SUV aus München nur in einer Variante mit Hinterrad-Antrieb und vergleichsweise mageren 286 PS erhältlich. Das ist zwar im Alltag vollkommen ausreichend und fühlt sich auch viel souveräner an, als es der Papierwert vermuten lässt, aber natürlich genügt es nicht für Duelle mit den kommenden Elektro-Varianten des Porsche Macan. Mit einem zweiten E-Motor an der Vorderachse könnte auch der BMW iX3 zum Allradler werden und natürlich erheblich bessere Fahrleistungen bieten.
Ein Vorteil ist dem Macan aber selbst dann noch sicher, wenn BMW stärkere und sportlichere Varianten des iX3 auf den Markt bringen sollte: Während der iX3 auf dem konventionell angetriebenen X3 basiert, nutzt der Macan die PPE genannte Premium Platform Electric des VW-Konzerns. Diese Architektur, die unter anderem auch von Audi genutzt werden soll, ist konsequent auf Elektroantrieb optimiert und muss keine Rücksicht auf die Bedürfnisse konventioneller Antriebsstränge nehmen.
Zur Überbrückung der nächsten Jahre erhält der aktuelle Porsche Macan mit Benziner ein weiteres Facelift. Auch nach dem Marktstart des Elektro-Macan 2023 soll das konventionell angetriebene Modell noch einige Zeit lang weiter angeboten werden und dem BMW X3 weiterhin Konkurrenz machen.
Michael Steiner (Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG): “Die Erprobung im realen Umfeld beginnt und ist einer der wichtigsten Meilensteine im Entwicklungsprozess. Die Dauererprobung auf abgesperrten Prüfgeländen und öffentlicher Straße unter realen Bedingungen ist nach wie vor unverzichtbar, um die Fahrzeugstruktur, die Betriebsfestigkeit und die Zuverlässigkeit von Hardware, Software und aller Funktionen nach unseren hohen Qualitätsmaßstäben abzusichern.
Der vollelektrische Macan mit seiner 800-Volt-Architektur wird ebenso wie der Taycan eine Porsche-typische E-Performance bieten. In Europa steigt die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen kontinuierlich. Das Entwicklungstempo in den Weltregionen in Bezug auf die Elektromobilität ist jedoch unterschiedlich. Wir bringen daher im Jahresverlauf 2021 ein attraktives Nachfolgemodell des aktuellen Macan mit konventionellem Antrieb”
(Fotos & Infos: Porsche)