Als erster ernsthaft auf Sportichkeit getrimmter Fronttriebler der Marke soll der BMW 128ti F40 beweisen, dass man in München nicht nur die Konstruktion heckgetriebener Fahrdynamiker beherrscht. In den ersten Vergleichen ohne Stoppuhr konnte der 265 PS starke 1er diesem Anspruch auch durchaus gerecht werden und punktete mit einem Mittelweg aus jugendlicher Wildheit und erwachsener Alltagstauglichkeit. Die ersten Lorbeeren können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der BMW 128ti F40 zwar agil und auf Landstraßen auch überzeugend souverän unterwegs ist, auf der Rennstrecke aber nur bedingt mit seinen direkten Konkurrenten mithalten kann.
Auch im aktuellen Onboard-Video der Sport Auto bleibt der BMW 128ti hinter den selbst geschürten Erwartungen zurück. Mit einer Rundenzeit von 2:07,2 Minuten ist der Fronttriebler zwar eine Sekunde schneller als der heckgetriebene und praktisch identisch motorisierte BMW 330i G20 und auch der Rückstand von 1,2 Sekunden auf den sportlicher positionierten und stärkeren M135i xDrive geht prinzipiell in Ordnung, aber mit dem Abstand zum härtesten Rivalen aus Wolfsburg können die Münchner nicht zufrieden sein: Vom VW Golf GTI der achten Generation sieht der erste BMW 128ti praktisch nur die Rücklichter.
Der Klassiker unter den Kompaktsportlern wurde mit einer Zeit von 2:05,6 Minuten gemessen, mit der der aktuelle VW Golf GTI nur knapp hinter Audi S3 und Mercedes-AMG A 35 rangiert. Doch auch unabhängig von der Performance des VW Golf GTI hat der BMW 128ti ziemlich viel Rückstand auf wichtige Wettbewerber: Der ebenfalls frontgetriebene Hyundai i30 N Performance ist mit einer Zeit von 2:06,1 Minuten ebenfalls mehr als eine Sekunde schneller und der Ford Focus ST spielt mit einer Zeit von 2:04,8 Minuten fast schon in einer anderen Liga:
Ob BMW die eher enttäuschenden Rundenzeiten des 128ti zum Anlass für die Entwicklung eines schärfer abgestimmten, weniger erwachsen wirkenden BMW 128tii nimmt, bleibt abzuwarten. Ausgeschlossen ist ein entsprechendes Modell keineswegs, das hatte 128ti-Projektleiter Armin Hultzsch im BimmerToday-Interview schon vor Monaten angedeutet. Wer nicht auf eine mögliche Entscheidung in München warten will, kann sich aber auch in diesem Fall auf die Tuning-Szene verlassen: Bei Dähler wird der F40 schon jetzt zum 128tii mit 313 PS.