Wenn große Namen auf große Zahlen treffen, ist Aufmerksamkeit garantiert. Wie wäre es zum Beispiel mit einem BMW iM2 auf Basis des kommenden M2 G87, der als Elektro-Sportler mit weit über 1.000 PS in die Liga der Supersportwagen aufsteigen würde? Seit einigen Tagen elektrisieren entsprechende Gerüchte des Car Magazine die BMW-Szene, die dabei zwischen verschiedenen Gefühlen zu schwanken scheint: Während sich manche nichts sehnlicher als einen Tesla-Fighter in Form eines extremen Elektro-Sportlers wünschen, sehen andere in einem BMW iM2 den Anfang vom Ende der konventionell angetriebenen M-Modelle.
Und dann ist da natürlich noch die Frage nach der Leistung: Klar, mit einem 250 kW starken Elektromotor an jedem Rad lassen sich Systemleistungen von 1.000 kW oder 1.360 PS heutzutage tatsächlich darstellen, sogar im kompakten Format eines BMW M2. Aber wie realistisch ist es, dass ein BMW iM2 – sowohl dem Namen nach als auch entsprechend seiner Abmessungen und Formensprache eine Variante des Kompaktsportlers M2 – mehr als doppelt so viel Leistung auf die Straße bringen darf wie das aktuell stärkste Serienmodell M5 CS mit “läppischen” 635 PS?
Gerade bei der M GmbH spielte der Respektabstand von “kleineren” Baureihen gegenüber den großen Brüdern in der Vergangenheit stets eine wichtige Rolle, die Hackordnung musste immer eingehalten werden. Anderenfalls hätte man für die erste Generation des BMW M2 kaum eigenständige Motor-Varianten entwickelt, sondern einfach das Triebwerk aus M3 und M4 verbaut. Und nun soll ein BMW iM2 mit 1.360 PS mal eben alles bisher da gewesene derart in den Schatten stellen, dass selbst ein M8 Competition plötzlich wie ein Halbstarker wirkt? Das klingt, bei aller Begeisterung für das technisch machbare, ziemlich unwahrscheinlich.
Stimmen die Informationen des Car Magazine, werden die Fragezeichen hinter dem BMW iM2 schon bald verschwinden: Der Elektro-M2 soll schon im Jubiläums-Jahr der M GmbH vorgestellt werden, also 2022. Ein Katharina genannter Prototyp soll bereits einige Runden auf der Nürburgring Nordschleife gedreht und dort eine Rundenzeit von unter 7 Minuten gesetzt haben, was ihn auf Augenhöhe mit der Elektro-Elite in Form des Porsche Taycan Turbo S bringen würde.
Deutlich klarer am Horizont zeichnen sich andere Elektroautos der M GmbH ab: Mit dem BMW i4 M50 und dem BMW iX M60 stehen zwei Power-Varianten aktueller i-Modelle in den Startlöchern, mit Leistungsangaben von voraussichtlich 500 bis 600 PS bleiben sie aber weit unter dem projizierten Potenzial des BMW iM2. Ob es letzterer aber 2022 wirklich in den Handel schafft, bleibt nicht nur aus unserer Sicht abzuwarten.