Gehen die Erwartungen der M GmbH auf, sind die Bestseller von BMW M3 G80 und M4 G82 auch die teuersten Varianten: 4.000 Euro Allrad-Aufpreis werden für die Competition-Modelle mit M xDrive fällig. Für den BMW M3 mit M xDrive bedeutet das einen Grundpreis von 93.500 Euro, für den BMW M4 mit M xDrive müssen sogar mindestens 95.000 Euro investiert werden. Neben dem Preis konnten wir auch die offizielle Angabe für den Sprint von 0 auf 200 und damit auch für den Zwischensprint von 100 auf 200 in Erfahrung bringen und können die wesentlichen technischen Daten nun direkt miteinander vergleichen.
In unseren Grafiken und Tabellen werden die Unterschiede sehr schnell sichtbar: Obwohl die Allrad-Modelle das höchste Gewicht auf die Waage bringen – im Fall des BMW M3 G80 erreicht das DIN-Leergewicht ohne Fahrer und Gepäck stattliche 1.780 Kilogramm, der BMW M4 G82 ist mit 1.775 Kilogramm in der gleichen Liga unterwegs – bieten sie bei den Fahrleistungen selbst auf trockenem Asphalt die besten Werte. Dass der Vorsprung mit abnehmender Traktion durch rutschigen Untergrund oder nicht mehr taufrische Reifen noch größer wird, liegt auf der Hand.
Über die 0 auf 100-Zeit von 3,5 Sekunden haben wir bereits ausführlich gesprochen, ist sie doch volle vier Zehntel schneller als bei den heckgetriebenen Competition-Modellen. Auch wenn BMW M3 und M4 mit M xDrive so einen kleinen Respekt-Abstand zu den großen und noch deutlich stärkeren Brüdern M5 und M8 halten, so sind sie doch wesentlich schneller als alle bisherigen Serien-Varianten von M3 und M4. Ganz nebenbei rücken sie auch die Hackordnung im Vergleich zu den großen Power-SUV X5 M und X6 M gerade, die trotz eines Gewichts von über 2,3 Tonnen mit 3,8 Sekunden von 0 auf 100 angegeben sind und damit zumindest die Hecktriebler unterbieten können.
Noch interessanter ist zumindest für deutsche Kunden mit häufigen Autobahn-Besuchen die Zeit von 0 auf 200 sowie der Wert für den Zwischensprint von 100 auf 200 km/h. Hier zeigt sich ein kleiner Vorteil für die leichteren Hecktriebler mit weniger komplexem Antriebsstrang, denn offenbar spielen die internen Reibungsverluste im dreistelligen Geschwindigkeitsbereich die größere Rolle als etwaige Traktionsnachteile: Aus vier Zehnteln Rückstand bis zur 100er-Marke werden bis 200 nur noch zwei, weil die Hecktriebler ihre Kraft besser in Vortrieb umwandeln können.
Unterm Strich erreichen die Allradler dank der besseren Beschleunigung aus dem Stand dennoch die bessere 0 auf 200-Zeit und sichern sich mit 12,3 Sekunden den Bestwert. Unabhängig vom Antriebskonzept wird die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 250 km/h limitiert, nur in Verbindung mit dem optionalen M Driver’s Package sind auch bis zu 290 km/h möglich. Auch hier gibt es einen kleinen Respekt-Abstand zu M5 und M8, die mit dem optionalen Highspeed-Paket erst bei 305 km/h elektronisch eingebremst werden.
Hinsichtlich der Marktanteile hat die M GmbH bereits sehr exakte Vorstellungen kommuniziert: Im Fall des BMW M3 G80 werden weltweit rund 12 Prozent der Kunden zum puristischen Hecktriebler mit 480 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe greifen, weitere 28 Prozent dürften laut der Planung das Competition-Modell mit 510 PS, Achtgang-Automatik und Hinterradantrieb wählen. Meistverkaufte Variante wird der M3 Competition mit M xDrive, der für 60 Prozent der weltweiten Verkaufszahlen stehen wird.
Noch etwas größer erwarten die Garchinger den Allrad-Anteil beim BMW M4 G82: Hier kommt der puristische “Basis-M4” nur auf 8 Prozent Anteil, während die Allrad-Variante sogar für 63 Prozent des Absatzes stehen soll. Welche Pläne die M GmbH sonst noch mit den beiden Mittelklasse-Sportlern hat und warum es zwar einen M3 Touring, aber kein M4 Gran Coupé geben wird, hatte uns G8x-Projektleiter Robert Pilsl im Interview erzählt.