Mit einer Ad-hoc Mitteilung für Aktionäre und Analysten kündigt die BMW Group unerwartet gute Finanz-Kennzahlen für das erste Quartal 2021 an. Wie die Münchner bereits vor einigen Tagen berichtet haben, waren die BMW-Verkaufszahlen in Q1 2021 höher als in jedem anderen ersten Quartal der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte. Der Absatz-Rekord ist offenbar die Grundlage dafür, dass sich auch die finanziellen Kennzahlen wesentlich schneller von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt haben als von Beobachtern erwartet.
Auch wenn die heute nach Börsenschluss per Ad-hoc Mitteilung veröffentlichten Zahlen noch als “vorläufig” bezeichnet werden, haben sie mit Sicherheit einen sehr konkreten Hintergrund und werden sich nicht mehr grundlegend verändern. Das EBIT des Segments Automobile übertrifft das zugegebenermaßen schwache Vorjahresquartal demnach fast um das Zehnfache: 2,236 Milliarden Euro stehen 229 Millionen Euro aus dem Vorjahr gegenüber. Im Segment Finanzdienstleistungen konnte das EBIT von 484 auf 787 Millionen Euro gesteigert werden und das Konzern-EBT klettert von 798 Millionen auf 3,757 Milliarden Euro.
Weit über den Erwartungen und noch wesentlich klarer über dem Vorjahr bewegt sich auch die EBIT-Marge im Segment Automobile: Lag der Wert im ersten Quartal des Vorjahres bei mageren 1,3 Prozent, stehen für Q1 2021 imposante 9,8 Prozent in den Tabellen der BMW Group. Auch der Free Cash Flow im Segment Automobile liegt mit 2,522 Milliarden Euro deutlich über den Markterwartungen.
Grundlage der starken Finanz-Zahlen ist ein regelrechter Nachfrage-Boom: Mit 636.606 Einheiten der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce wurde das Vorjahresquartal um 33,5 Prozent übertroffen, allein auf die Kernmarke BMW entfallen dabei 560.543 Einheiten (+36,2 Prozent). Mit Abstand wichtigster Einzelmarkt war erneut China, wo der Absatz um unglaubliche 97,3 Prozent auf 229.748 Einheiten gesteigert werden konnte. Demgegenüber nehmen sich die Verkaufszahlen des zweit- und drittgrößten Einzelmarkts geradezu bescheiden aus: In den USA wurden 77.718 Fahrzeuge verkauft (+20,1%), Deutschland kommt auf 67.804 Einheiten (-0,3%). Selbst zusammen kommen die USA und Deutschland damit nur noch auf 63 Prozent des China-Absatzes.