Die Liste der Elektroautos deutscher Autobauer wird derzeit beinahe täglich ein Stück länger: Mit dem Mercedes EQB hat Daimler nun auch die elektrische Variante des Kompakt-SUV GLB vorgestellt. Mercedes schließt damit die Lücke zwischen den bereits erhältlichen Elektro-SUV EQA und EQC und erhöht den Druck auf die Konkurrenz aus München: Unterhalb des BMW iX3 ist zwar bereits ein elektrischer X1-Ableger namens iX1 angekündigt, dieser kommt aber erst im Lauf des Jahres 2022 auf den Markt.
Genau wie die konventionell angetriebenen Varianten des GLB kommt auch der Mercedes EQB als Siebensitzer, was ihn im Segment der Elektroautos weitgehend konkurrenzlos macht. Trotz seiner großen technischen Nähe zu den kompakten Offroadern GLA und EQA ist der Mercedes EQB mit einer Länge von rund 4,68 Meter nur rund 5 Zentimeter kürzer als der BMW iX3 und das Platzangebot im Innenraum spricht nicht nur bezüglich der dritten Sitzreihe für den Stuttgarter: Auch das maximale Kofferraumvolumen fällt mit 1.710 Liter deutlich größer aus als im Elektro-X3, der maximal 1.560 Liter Stauraum bietet.
Dass der Mercedes EQB keine ganz so große Reichweite wie die vor wenigen Tagen vorgestellte Luxuslimousine EQS bietet, versteht sich mit Blick auf Preisklasse und Segment von selbst. Mit 478 Kilometer Reichweite gemäß WLTP muss sich aber auch der Mercedes EQB 350 4Matic nicht verstecken: Der BMW iX3 spielt mit 450 bis 458 Kilometern in einer ganz ähnlichen Liga.
Abgesehen von der Reichweite des EQB 350 äußert sich Mercedes noch nicht zu den konkreten Eckpunkten der verschiedenen Antriebe, klar ist aber bereits das an GLA, GLB und EQA angelehnte und im Umfeld von Elektroautos eher ungewöhnliche Frontantriebs-Konzept für die schwächeren Varianten. Nur die stärkeren Modelle kommen mit zusätzlichem Elektromotor an der Hinterachse und verfügen über Allradantrieb, das Topmodell soll eine Systemleistung von über 200 kW (272 PS) bieten.
Für Europa ist die Auslieferung der ersten Exemplare des Mercedes EQB für Ende 2021 angekündigt, in den USA ist der Marktstart für 2022 geplant. Ebenfalls 2021 soll eine China-spezifische Variante auf den chinesischen Markt kommen, die auch direkt vor Ort in Peking gebaut wird.
(Fotos: Mercedes-Benz)