Dass die M GmbH mit dem neuen BMW M4 G82 einen großen Performance-Sprung machen würde, war bereits nach der ersten Vergleichsfahrt mit Prototypen klar. Der Eindruck von erheblich verbesserter Performance und einem trotz höherem Gewicht enormen Potenzial für noch schnellere Rundenzeiten verschärfte sich bei allen weiteren Gelegenheiten am Steuer von BMW M3 G80 und M4 G82, aber nichts dokumentiert den technischen Fortschritt sportlicher Fahrzeuge so gut wie der direkte Vergleich von Rundenzeiten. Dank des Supertests in der aktuellen Auto Bild Sportscars können wir nun gleich zwei Rundenzeiten auf dem Sachsenring mit früheren Zeiten vergleichen, denn neben einer Runde auf Serien-Bereifung fuhr Guido Naumann auch eine Runde auf den optional erhältlichen und extrem traktionsstarken Michelin Pilot Sport Cup 2.
Aber der Reihe nach, denn schon die Serien-Bereifung vom Typ Michelin Pilot Sport 4S sorgt für eine imposante Zeit: Nach nur 1:33,98 Minuten bleibt die Uhr für den BMW M4 Competition G82 stehen. Das vorläufige Topmodell mit 510 PS ist damit mehr als zwei Sekunden schneller als der 60 PS schwächere, aber auch ein gutes Stück leichtere M4 Competition der Vorgänger-Generation F82. Den BMW M4 CS F82 hatte die Auto Bild Sportscars 2018 mit einer Zeit von 1:34,63 Minuten gemessen. Auf den M8 Competition mit 625 PS und Performance-Allrad M xDrive verliert der neue M4 etwas mehr als zwei Sekunden, was auch ein starker Nachweis für die Leistungsfähigkeit des M8 ist.
Erstaunlich ist, dass der BMW M4 G82 schon in der Competition-Ausführung an das Niveau des absoluten Topmodells der Vorgänger-Generation herankommt: Der BMW M4 GTS F82 war mit 500 PS und einer konsequenten Rennstrecken-Auslegung alles andere als langsam und fuhr schon 2016 eine Rundenzeit von 1:33,17 Minuten. Fünf Jahre später liegt diese Zeit in Reichweite des BMW M4 Competition – und mit Cup-Bereifung kann er sie sogar unterbieten: Mit einer Zeit von 1:32,76 Minuten ist der neue M4 volle vier Zehntelsekunden schneller als der frühere GTS, dessen Runde wir unten ebenfalls als Video eingebunden haben.
Auch die Vergleich über die Grenzen Garchings hinaus ist alles andere als uninteressant: Der deutlich stärker auf Harmonie und Alltagstauglichkeit bedachte BMW Alpina B3 G20 liegt mit einer Rundenzeit von 1:36,67 Minuten erwartungsgemäß deutlich hinter dem BMW M4 Competition, ist damit aber dennoch auf Augenhöhe mit den Competition-Modellen der Vorgänger-Generation.
Benchmark auf der Rennstrecke bleibt auch in den 2020er-Jahren der Porsche 911: Als Carrera S fuhr die Heckmotor-Ikone aus Zuffenhausen schon auf Pirelli P Zero zu einer Zeit von 1:32,36 Minuten. Der Mercedes-AMG GT S liegt mit einer Zeit von 1:33,75 Minuten auf einem ähnlichen Niveau wie der BMW M4 Competition G82, den Mercedes-AMG C 63 S hatte die Auto Bild Sportscars 2018 mit einer Zeit von 1:36,95 Minuten gemessen.