Noch vor wenigen Jahren galten die Interessen von Umweltschützern und Autobauern wie BMW als weitgehend unvereinbar, inzwischen setzen sich beide durchaus für ähnliche Ziele ein. Die BMW Group geht dabei mit ihrem offen kommunizierten und immer wieder auch durch unabhängige Studien bestätigten Anspruch, als nachhaltigster Autobauer der Welt unterwegs zu sein, oft noch den einen oder anderen Schritt weiter als andere. Nun starten die Münchner gemeinsam mit WWF Deutschland eine Initiative zum Schutz der Tiefsee, bei der es vor allem um die Ablehnung des Tiefsee-Bergbaus zur Ressourcen-Gewinnung geht.
Ähnlich wie bei den Initiativen zur Nutzung von Mikroplastik aus dem Meer verfolgen die Umweltschutz- und Nachhaltigkeits-Bemühungen der BMW Group dabei den Ansatz, Anreize zu liefern oder auch nicht. Während sich die Münchner betont offen für Recycling-Rohstoffe zeigen, lehnen sie Mineralien aus der Tiefsee kategorisch ab. Zwar steht hinter der Ablehnung die Einschränkung, dass sie nur bis zum Abschluss umfassender wissenschaftlicher Untersuchungen zu den Folgen des Tiefsee-Bergbaus gilt und man sich die Sache bei ausreichendem Schutz für die Tiefsee eines Tages durchaus anders überlegen könnte, zumindest für die nächsten Jahre fällt die BMW Group aber definitiv als Abnehmer von entsprechend gewonnenen Ressourcen aus.
Bergbauunternehmen entwickeln derzeit immer größeres Interesse am Tiefsee-Bergbau, um Manganknollen, kobaltreiche Eisen- und Mangankrusten sowie Massivsulfide und Erzschlämme vom Meeresgrund zu gewinnen. Welche Folgen ein Abbau der Mineralien in der Tiefsee für die dortigen Ökosysteme und letztlich auch für die Meere insgesamt haben kann, ist bisher allerdings kaum untersucht.
Die BMW Group lehnt dabei nicht nur selbst den Einkauf von Rohstoffen aus fragwürdigen Quellen ab, sie verlangt es auch von ihren Zulieferern: Alle Rohstoff-Lieferanten in der BMW-Lieferkette müssen sich zum IRMA-Standard der Initiative for Responsible Mining Assurance bekennen. Unter anderem im Bereich der Lithium-Gewinnung unterstützt die BMW Group auch aktiv neue Ansätze für eine möglichst umweltschonende Ressourcen-Gewinnung.
An der neuen Tiefsee-Schutz-Initiative sind neben BMW und WWF auch Google, Samsung SDI und Volvo beteiligt, weitere Unternehmen sind herzlich zur Teilnahme und Unterstützung des Themas eingeladen.
Patrick Hudde (Leiter Nachhaltigkeit in der Lieferkette und indirekter Einkauf Rohstoffmanagement der BMW Group): “Die BMW Group hat den Anspruch, einer der nachhaltigsten Automobilhersteller zu sein und hierfür auch in seinen Lieferketten hohe Standards verankert. Insbesondere die Rohstoffbeschaffung erfordert größte Sorgfalt. Derzeit reichen die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht aus, um die ökologischen Risiken des Tiefseebergbaus beurteilen zu können. Insofern sind Rohstoffe aus Tiefseebergbau derzeit für die BMW Group keine Option.
Die Initiative bleibt offen für weitere Teilnehmer. Wir freuen uns, wenn sich uns weitere Unternehmen anschließen – insbesondere auch aus unseren Lieferketten.”