Wer wenig mit Power-Limousinen und -Kombis anfangen kann, schiebt ihre beeindruckenden Rundenzeiten gerne primär auf ihre Leistung. Dass es so einfach nicht ist, wird nun eindrucksvoll vom MTM Audi RS 6 Avant gezeigt, der im sport auto-Test auf eine Hockenheim-Rundenzeit von 1:53,4 Minuten kommt und sich damit vor zahlreiche prominente Rivalen schiebt: Selbst der 635 PS starke BMW M5 CS kann mit einer Zeit von 1:53,6 Minuten nicht ganz mithalten.
Betrachtet man die Fahrzeuge, ihre Rundenzeiten und vor allem die Onboard-Videos aber etwas genauer, zeigt sich ein anderes Bild: Der MTM Audi RS 6 Avant geht mit einer Leistung von phänomenalen 1.001 PS an den Start und stellt damit fast alle Serien-Automobile in den Schatten. Dass er auf den Geraden eine unglaubliche Performance bietet, liegt also auf der Hand – und plötzlich fragt man sich, wieso er dem BMW M5 CS eigentlich nur zwei Zehntelsekunden abnehmen kann. Die Antwort findet sich in den Kurven, die die Paradedisziplin der Garchinger M GmbH bleiben: So klar wie der fast 400 PS schwächere M5 auf den Geraden langsamer ist, so überlegen ist er dem Power-Kombi in den kurvigen Passagen des Hockenheimrings.
Welche Stärken und Schwächen im Alltag mehr Bedeutung haben, dürfte jeder Fahrertyp etwas anders beurteilen. Während für manche Fahrer die maximale Beschleunigung auf einer leeren Autobahn das höchste Glück darstellt, freuen sich andere eher an der Performance auf der Landstraße. Und natürlich gibt es auch Kunden, die in der Business-Klasse nicht auf Stauraum verzichten wollen und für die deshalb von vornherein nur ein Kombi in Frage kommt. Der BMW M5 CS Touring ist vor diesem Hintergrund zwar ein schöner Traum, er wird aber auch immer nur ein Traum bleiben.
Wie groß der Unterschied in Sachen Längsdynamik ist, zeigt neben dem Blick auf die Leistungsangaben auch der Vergleich der Beschleunigungs-Zeiten: Die 100er-Marke knackt der MTM Audi RS 6 Avant nach 2,9 Sekunden, der BMW M5 CS benötigt laut Werksangabe 3,0 Sekunden. Mit steigender Geschwindigkeit wird die Differenz immer eklatanter: 8,6 Sekunden auf 200 und über 350 km/h Höchstgeschwindigkeit übertreffen die Eckpunkte des M5 bei weitem. Der Garchinger erreicht die 200er-Marke “erst” nach 10,4 Sekunden und wird bei 305 km/h von der Elektronik eingebremst. Dass er auf dem Hockenheimring dennoch kaum langsamer ist, unterstreicht seine Brillanz in allen Querdynamik-relevanten Disziplinen:
(Direkt-Link zum Video: MTM Audi RS 6 / BMW M5 CS)