Die Technik von 2030 schon in fünf Jahren erleben: Mit diesem vollmundigen Versprechen feiert die “Neue Klasse” bei BMW ein fulminantes Comeback. Völlig überraschend hat BMW-Chef Zipse heute die “Neue Klasse” aus dem Hut gezaubert, unter der die Münchner in Zukunft besonders innovative Modelle mit Elektroantrieb zusammenfassen wollen. Die drei zentralen Aspekte sind dabei eine neu definierte IT- und Software-Architektur, ein neu entwickelter Elektroantrieb samt neuer Batterietechnik der nächsten Generation und ein radikal erhöhtes Niveau in Sachen Nachhaltigkeit – und das alles auf der Plattform einer kompromisslos auf elektrischen Antrieb optimierten Fahrzeug-Architektur.
Oliver Zipse: “Die BMW Group steht wie kein anderes Unternehmen dafür, sich nie mit dem Erreichten zufrieden zu geben. Dieser Spirit wird die Neue Klasse prägen: High Tech auf vier Rädern für Kunden, die schon in fünf Jahren erleben wollen, wie sich Mobilität in 2030 anfühlt.”
Die völlig neue Architektur nutzt hochgradig skalierbare Baukästen, die eine große Bandbreite von Fahrzeugen für ganz unterschiedliche Zielgruppen darstellen können. An der Spitze der “Neuen Klasse” wird dabei auch erstmals ein exklusives High-Performance-Elektroauto von BMW M stehen. Auch unterhalb des M-Modells steht ein BMW-typisches Fahrerlebnis weit oben im Lastenheft, die Freude am Fahren soll also auf keinen Fall zu kurz kommen.
Die größten Ausrufezeichen soll die Neue Klasse aber nicht mit hohen Leistungsangaben und Fahrdynamik setzen, sondern mit “signifikanten Sprüngen” beim elektrischen Verbrauch, daraus resultierend bei der Reichweite und schließlich auch bei den Herstellungskosten. Das völlig neu entwickelte, hochintegrierte Hochvoltspeicher-Konzept mit optimiertem Zelldesign soll die Produktionskosten der nächsten Generation von Elektroautos auf Augenhöhe mit konventionell angetriebenen Modellen bringen.
Schon jetzt kündigen die Münchner an, dass die Neue Klasse in fünf Jahren mit völlig neuen Proportionen an den Start gehen wird, die sich die neuen Gegebenheiten des Elektroantriebs zu Nutze machen. Die Folge ist einerseits ein deutlich größerer Innenraum, andererseits aber auch ganz neue Möglichkeiten in Sachen Aerodynamik.
Neben reinem Elektroantrieb halten sich die Münchner für das Comeback der Neuen Klasse in der zweiten Hälfte des aktuellen Jahrzehnts auch ausdrücklich die Möglichkeit offen, Serienfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle auf den Markt zu bringen.
Welche Modelle der Neuen Klasse die BMW Group wann genau auf die Straße bringt, werden die nächsten Jahre zeigen. Der Name macht aber schon heute die Tragweite des Konzepts klar: Die ursprüngliche “Neue Klasse” war in den 1960er-Jahren nicht weniger als der Retter der Marke BMW, der Mittelklasse-Modelle zwischen der Isetta und den Oberklasse-Fahrzeugen 501 und 502 dringend fehlten.