Mit klarer Formensprache und starken technischen Eckdaten stürmt der Hyundai Ioniq 5 ins Segment der mittelgroßen Elektro-Crossover. Der Koreaner trifft dort unter anderem auf den BMW iX3, der zwar knapp 10 Zentimeter länger und rund 6 Zentimeter höher ist, aber aufgrund seiner konventionell angetriebenen Basis dennoch nicht unbedingt mehr Platz bietet. Und während der Elektro-X3 momentan nur mit einer einzigen Antriebs-Option erhältlich ist, geht der Hyundai Ioniq 5 gleich in vier Varianten an den Start: Die Kunden dürfen sich zwei unterschiedlich großen Akkus mit 58 oder 72,6 kWh Kapazität entscheiden und können beide Akkus entweder mit Heck- oder Allradantrieb bestellen.
Das Einstiegsmodell mit kleinerem Akku und Heckantrieb kommt mit 170 PS und 350 Newtonmeter, es beschleunigt in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 und dürfte damit gut in den Alltag der meisten Menschen passen. Mit zusätzlichem E-Motor an der Vorderachse kommt der 58-kWh-Ioniq auf 235 PS und 605 Newtonmeter, dann geht es in 6,1 Sekunden auf Landstraßentempo. Für den größeren 72,6-kWh-Akku stehen ein 217 PS starker Hecktriebler und das Topmodell mit Allradantrieb und 306 PS zur Wahl, letzteres benötigt nur 5,2 Sekunden für den Standardsprint. Zum Vergleich: Der BMW iX3 ist im Moment ausschließlich als Hecktriebler mit 286 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment erhältlich, er benötigt laut Werksangabe 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Wesentlich wichtiger als die dank permanent anliegendem Drehmoment ohnehin sehr souveräne Beschleunigung dürfte den meisten Kunden allerdings die elektrische Reichweite sein. Für den Hyundai Ioniq 5 sind noch nicht alle Details kommuniziert, das reichweitenstärkste Modell wird aber er Hecktriebler mit großem Akku. Er soll gemäß WLTP zwischen 470 und 480 Kilometer schaffen und liegt damit knapp über dem iX3, der mit seinem 80 kWh großen Lithium-Ionen-Akku je nach Konfiguration auf 450 bis 458 Kilometer kommt.
Überholt wird der Münchner bei der maximalen Ladegeschwindigkeit: An einer entsprechenden Ladesäule kann der Hyundai Ioniq 5 mit 800 Volt geladen werden, so klettert der Akku-Stand innerhalb von 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent. BMW gibt für das DC-Schnellladen mit 150 kW 34 Minuten für das Laden von 0 (!) auf 80 Prozent an, hundertprozentig vergleichbar sind diese Zahlen aufgrund des unterschiedlichen Startwerts aber nicht. Besser vergleichbar ist die Frage nach der benötigten Zeit für 100 Kilometer zusätzliche Reichweite, hier spricht BMW von 10 und Hyundai von 5 Minuten – beides klappt natürlich nur, wenn auch eine entsprechende Ladesäule gefunden werden konnte.
Spannend ist der Hyundai Ioniq 5 auch aufgrund seines attraktives Preises: In der Preisliste stehen 41.900 Euro für das Basismodell, aber nach Abzug aller Förderungen und Prämien bleiben selbst ohne Verhandlungen nur noch 32.330 Euro auf dem Zettel. Im Grundpreis enthalten sind serienmäßige Voll-LED-Scheinwerfer und 19-Zoll-Felgen sowie ein luftiger Innenraum mit nachhaltigen Materialien und zwei 12,25 Zoll großen Displays, auf Wunsch verbauen die Koreaner auch ein Solardach und erlauben so die Energiegewinnung während der Fahrt. Im theoretischen Idealfall soll die Sonne den Kunden so im Lauf eines Jahres bis zu 2.000 Kilometer zusätzliche Reichweite schenken.
(Fotos: Hyundai)