Wer beim größten Auto-Exporteur der USA noch immer an Autobauer wie Ford, General Motors oder Chevrolet denkt, hat sich offenbar schon lange nicht mit aktuellen Entwicklungen beschäftigt: Gemessen am Fahrzeug-Wert steht die deutsche BMW Group seit inzwischen 7 Jahren an der Spitze des Export-Rankings und zählt damit je nach Betrachtungsweise und Lesart tatsächlich zu den wichtigsten Autobauern der USA. Verantwortlich dafür ist das BMW Werk Spartanburg, dessen Produkte längst nicht alle auf dem US-Markt bleiben: Allein 2020 wurden Fahrzeuge im Wert von 8,9 Milliarden US-Dollar exportiert und sind heute auf den Straßen anderer Länder unterwegs.
Insgesamt handelte es sich dabei im letzten Jahr um 218.820 in South Carolina gebaute SUV-Modelle, von denen mit über 189.000 Einheiten der weitaus größte Teil über den Hafen von Charleston in alle Welt verschifft wurde. 23,3 Prozent der 2020 in Spartanburg gebauten BMW sind heute in China unterwegs, 12,9 Prozent sind im eigentlichen Heimatmarkt Deutschland angekommen. Auf den weiteren Plätzen der wichtigsten Export-Märkte folgen Südkorea (7,8 Prozent), Kanada (6,0 Prozent) und Russland (5,3 Prozent). Der große Rest landet in zahlreichen kleineren Märkten, wobei über den Hafen von Charleston insgesamt 125 Länder erreicht werden.
Das Jahr 2020 war dabei auch für das BMW Werk Spartanburg außergewöhnlich: Ab Anfang April ruhte die Produktion aufgrund der Corona-Pandemie für fünf Wochen komplett, bevor sie langsam und unter verschärften Hygiene-Auflagen wieder aufgenommen werden konnte. Das zweite Halbjahr wurde dann allerdings mit Vollgas zu Ende gebracht: Nie zuvor wurden in Spartanburg innerhalb von sechs Monaten so viele Autos gebaut wie zum Abschluss des Jahres 2020. Insgesamt liefen in den zweiten sechs Monaten fast 218.000 neue BMW vom Band, für das Gesamtjahr ergibt sich ein Wert von 361.365 Einheiten.
Neue Bestwerte stellten dabei die Plug-in-Hybride auf: Der auch in Deutschland sehr gefragte BMW X5 xDrive45e wurde mit 24.248 Einheiten häufiger gebaut als je zuvor, auch die 22.964 Einheiten des X3 xDrive30e sind ein klarer Indikator für die weltweit wachsende PHEV-Nachfrage. Insgesamt wurden 13 Prozent der 2020 im Werk Spartanburg gebauten Modelle mit Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgerüstet.