Den Rahmen für den 20. Geburtstag hatte man sich im Motorenwerk Hams Hall 2001 sicher anders vorgestellt, aber auch unter den aktuellen Bedingungen gibt es durchaus Grund zum Feiern. Sicher, weder die Corona-Pandemie noch die Handelsbeschränkungen durch den Brexit dürften die Laune der Mehrheit der über 1.000 Beschäftigten gerade begünstigen, aber beim Rückblick auf das Erreichte der beiden letzten Jahrzehnte können einige ihren Stolz sicher nicht unterdrücken. Kein Wunder: Rund ein Drittel der aktuellen Belegschaft feiert zeitgleich mit dem Jubiläum des Werks 20-jährige Betriebszugehörigkeit.
Begonnen hat die Geschichte des BMW Werks Hams Hall mit Vierzylinder-Motoren für den BMW 316ti Compact der Generation E46. Die damals hochaktuellen NG4-Saugmotoren mit Direkteinspritzung und der variablen Ventilsteuerung Valvetronic sicherten der BMW Group einen von zahlreichen Engine of the Year Awards und trugen dazu bei, dass Hams Hall vorübergehend zum einzigen Werk für alle Vierzylinder mit 1,6 bis 2,0 Liter Hubraum und damit zur zentralen Kraftquelle hunderttausender zu Beginn des Jahrtausends gebauter BMW wurde.
Seit 2005 wurden die im BMW Werk Hams Hall gebauten Vierzylinder auch in das US-Werk Spartanburg geliefert und dort in der ersten Z4-Generation verbaut. Den größten Schritt für die Stückzahlen und Verbreitung der Motoren ging das Werk aber 2006, denn seitdem wurde der intern “Prince” genannte Vierzylinder für die zweite von BMW gebaute MINI-Generation (R56 & Co.) in Hams Hall gebaut. In seiner Hubraum-Klasse feierte der von BMW entwickelte und auch von Peugeot-Citroen genutzte Prince-Motor nicht weniger als acht Engine of the Year Awards in Folge.
Als Aushängeschild in Sachen Performance kam 2014 der Dreizylinder-Motor des BMW i8 hinzu, der aus 1,5 Litern Hubraum 231 PS generierte und gemeinsam mit dem E-Antrieb an der Vorderachse für eine Systemleistung von 362 PS sorgte. Auch dieser Antrieb sicherte der BMW Group zahlreiche Engine of the Year Awards und erweiterte die imposante Sammlung im Foyer des Werks Hams Hall. In den letzten Jahren kamen weitere imposante Triebwerke hinzu, darunter zuletzt auch die 306 PS starke Variante des Turbo-Vierzylinders B48, die unter anderem im MINI John Cooper Works GP zum Einsatz kommt.
Seit Beginn der Produktion im Jahr 2001 wurden in Hams Hall mehr als 5 Millionen Motoren gebaut, die seitdem Kunden in aller Welt Freude am Fahren beschert haben. In den letzten Jahren lag die Produktion bei über 375.000 Motoren jährlich.